zum Hauptinhalt

Landeshauptstadt: Gänseblümchen aufs Brot Susanne Hackel gibt Kurse über heimische Kräuter

Sie sieht aus, als wäre sie nie krank, frisch und voller Tatendrang. Doch dann verrät sich Susanne Hackel: Auch sie oder ihre Kinder haben mal einen Husten, der dann allerdings mit Produkten aus der Hausapotheke behandelt wird.

Sie sieht aus, als wäre sie nie krank, frisch und voller Tatendrang. Doch dann verrät sich Susanne Hackel: Auch sie oder ihre Kinder haben mal einen Husten, der dann allerdings mit Produkten aus der Hausapotheke behandelt wird. So ein Holunderblütensirup sei ganz einfach herzustellen. Wie das geht, wird sie den Teilnehmern des Kurses erklären, der heute Abend beginnt. Eine Kräuterwerkstatt zum Kennenlernen der heimischen Pflanzen, ihrer Verwendung und zum Ausprobieren von Rezepten.

Die 33-jährige Susanne Hackel ist ausgebildete Heilpraktikerin mit Schwerpunkt Pflanzenheilkunde. Wenn es um die kleinen Gewächse geht, die von manchen Spaziergängern kaum wahrgenommen oder gar zertreten werden, die penible Gärtner vermutlich als Unkraut verwünschen, kommt sie ins Schwärmen. „Von diesem ersten Grün des Jahres konnten die Menschen, als es noch keine Südfrüchte gab, gar nicht genug kriegen“, sagt sie. Man denke nur an Rezepte wie Frankfurter Grüne Soße oder Neunerlei Grün, was da alles reinwanderte!

Nicht nur die bekannten Kräuter aus dem Supermarkt, auch Taubnessel und Scharfgarbe, Sauerampfer, Löwenzahn und die ersten Blätter der Laubbäume könne man essen, und all das wachse auch hier, beispielweise im Volkspark, wo sie bei Kräuterwanderungen zeigt, was man eigentlich alles verwenden kann. Sie sagt: Vieles wissen die Leute schon, aber sie trauen sich nicht, es auch tatsächlich zu essen und suchen bei ihr Bestätigung. So ein Gänseblümchen frisch von der Wiese sei doch was Leckeres, meint sie, und sieht außerdem hübsch aus, im Salat, im Tee, in der Suppe. Im Kurs werden Pestos, Suppen und Salate hergestellt, Brotaufstriche und Pizzen.

Zu der kulinarischen Verwendung kommt die als Heilpflanze. Getrocknet verlieren Pflanzen bald ihre Wirkung, meint die Heilpraktikerin aus Erfahrung. Nach einem Jahr könne man sie eigentlich wegwerfen. Dann lieber selbst sammeln, Lindenblüten für Erkältungstee, oder den heimischen Spitzwegerich, und daraus einen Hustensirup ansetzen oder einen Balsam. Das sei oft weniger aufwendig als gedacht, Zutaten wie Olivenöl und Wachs habe wohl jeder oder könne sie besorgen. Aufgrund der fehlenden Konservierungsstoffe seinen die Produkte meist gut verträglich. In ihrer Kräuterwerkstatt will sie zeigen, wie vielfältig das hiesige Angebot der Natur ist und was man damit machen kann. „Es ist tatsächlich für alles ein Kraut gewachsen“, zitiert sie das Sprichwort.

Wer Kräuter sammeln will, dem empfiehlt sie Wiesen, jedoch keine Viehweiden, weil dort Parasiten übertragen werden könnten. Auf normalen Wiesen sei diese Gefahr, auch die Ansteckung mit dem Fuchsbandwurm, äußerst gering, schätzt sie. Meiden sollte man außerdem Straßennähe und Bahndämme.

Steffi Pyanoe

Kräuterwerkstatt sieben Termine ab heute Abend, jeweils montags, 17.30 Uhr und 19.30 Uhr, Carl-von-Ossietzky-Str. 28. Teilnahmegebühr 80 Euro inkl. Material. Anmeldung unter (0176) 22 67 77 45. Bitte ein kleines Schraubglas für Proben mitbringen.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false