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Potsdam: Frischzellenkur fürs Stern-Center

Mehrere Geschäfte im Stern-Center Potsdam werden derzeit durch neue ersetzt. Auch die Post verschwindet – und kommt wieder.

Von Katharina Wiechers

Potsdam - Aufmerksame Besucher haben es längst bemerkt: Im Stern-Center tut sich etwas. Mehrere Geschäfte entstehen derzeit neu oder werden umgebaut, andere sind verschwunden, oder der Räumungsverkauf wurde bereits eingeläutet. Der Grund: zahlreiche Mietverträge laufen in diesen Monaten aus, nicht alle wurden verlängert. Gut 20 Jahre nach der Eröffnung will Center-Manager Ralph Teuber frischen Wind in das Einkaufszentrum bringen. Und auch für die Postfiliale ist eine Lösung in Sicht.

Junge Leute sollen angelockt werden

Noch mehr junge Menschen wolle man anlocken, so Teuber, und das gastronomische Angebot verändern. Das junge Publikum soll unter anderem durch neue Shops wie die Snipes-Filiale angelockt werden. Das vor 15 Jahren in Essen gegründete Geschäft bietet vor allem Sneaker – also Turnschuhe – und sogenannte Streetwear an. „Damit wollen wir unsere Kompetenz im Modebereich erweitern“, so Teuber. Seit 16. Februar hat der Laden im Stern-Center geöffnet, vorher war hier das Mädchen-Mode-Geschäft Pimkie der Mieter.

Ebenfalls neu dazu kommt im Stern-Center ein neuer Levis-Shop, noch vor Ostern soll er laut Teuber eröffnen. Er löst eine Filiale des französischen Mode-Geschäfts Promod ab, das künftig nicht mehr in Potsdam vertreten sein wird. Auch der Accessoires-Laden Six schließt seine Filiale, hier wird ein bereits jetzt vertretener Ticket-Shop einziehen. Die Fläche, die durch den Umzug frei wird, mietet künftig der Wäsche-Anbieter Herzog & Bräuer. Was anstelle der Jack and Jones-Filiale eröffnen soll, steht bislang nicht fest. „Da laufen noch die Verhandlungen“, so Teuber. Auch an anderer Stelle wird es im Stern-Center kleinere Veränderungen geben, doch noch nicht alles sei spruchreif. Das gilt auch für das gastronomische Angebot, das Teuber verändern will. Hier soll es ebenfalls Neuerungen geben, mehr will er noch nicht sagen. Gerüchten zufolge schließen Bäcker Feihl, das italienische Restaurant La Scarpetta sowie die Saft-Bar Cacadoo.

Umbauarbeiten im Stern-Center

Auch Umbauten laufen einige im Stern-Center, so manches Schaufenster ist mit einem Sichtschutz vernagelt, Bohr- oder Sägegeräusche dringen nach außen. Das gilt etwa für die Filialen der Modegeschäfte Tommy Hilfiger, Mister Lady und Orsay, aber auch die Restaurantkette Nordsee, der Optiker Apollo und der Juwelier Neumann wollen noch vor Ostern renovieren. Bereits abgeschlossen wurden Anfang des Jahres die Umbauarbeiten beim Optiker Bode und beim Modegeschäft Gerry Weber. Folgen soll ein Komplett-Umbau des Real-Supermarktes.

Nicht nur bei den Geschäften, auch beim Kundenservice hat sich im Stern-Center manches verändert, seit Teuber Anfang 2016 die Leitung übernahm. So wurde unter anderem eine Ladestation für Elektroautos eingeführt, außerdem gibt es die Möglichkeit, Starthilfe zu bekommen, falls das Auto nicht anspringt. Im Center selbst gibt es nun Desinfektionsspender – und Trinkwasser für Hunde.

Postbank-Filiale schließt Ende Juni, aber es gibt einen potenziellen Nachfolger

Neues kann Teuber auch von der Postfiliale in seinem Einkaufscenter berichten. Vor einigen Wochen hatte die Nachricht für Aufregung gesorgt, dass diese schließen soll, die Postbank hatte mitgeteilt, dass man das Stern-Center bis Ende Juni verlassen wolle. Die Deutsche Post betreibt seit Langem keine eigene Filialen mehr, stattdessen werden die Postdienstleistungen von der Deutschen Bank-Tochter Postbank oder von Einzelhändlern angeboten. Schließt also die Postbank im Stern-Center, kann man von dort auch keine Pakete mehr verschicken oder Briefmarken kaufen. Allerdings laufen bereits Verhandlungen mit einem Einzelhändler, der die Postdienstleistungen am gleichen Standort künftig anbieten wolle, so Teuber. Diese seien „sehr aussichtsreich“.

Dies bestätigt auch Tina Birke, Sprecherin der Deutschen Post. „In besiedelten Gebieten bieten wir mindestens alle 2000 Meter eine Filiale an, deshalb sind wir derzeit im Gespräch mit potenziellen Partnern“, sagte sie. Das Unternehmen habe ein Interesse daran, dass die Postdienstleistungen in diesem Bereich „nahtlos“ angeboten werden könnten. Damit dürfte auch die Linke zufrieden sein, die in einem Antrag gefordert hatte, dass die Stadt mit der Deutschen Post und der Deutschen Bank Gespräche über den Erhalt der Postfiliale und des Postbankcenters führen solle. Zumindest Ersteres dürfte sich erledigt haben. 

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