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Die Rotbuche auf der Freundschaftsinsel muss gefällt werden.

© Andreas Klaer

Folge der Dürrejahre: Markante Buche auf der Freundschaftsinsel wird gefällt

Das Rathaus spricht von einem schmerzhaften Verlust: Ein imposanter Baum muss im Winter weichen. Die Standsicherheit ist gefährdet.

Die vor rund 90 Jahren gepflanzte Rotbuche am Schwanentorhaus auf der Freundschaftsinsel muss im Winter gefällt werden. Das hat die Stadtverwaltung am Dienstag mitgeteilt. Der Baum sei durch Pilzbefall im Zuge von Dürreperioden eingegangen. Die Standsicherheit sei so gefährdet, dass der Baum über den Winter gefällt werden muss. „Bis Ende des Jahres haben die Potsdamer noch Zeit, Abschied zu nehmen“, so das Rathaus.

Deutschlandweit würden gerade ältere Rotbuchen absterben, so das Rathaus: „Sie können den veränderten Klimabedingungen mit immer stärkeren Hitzeperioden und immer längeren Dürrezeiten nicht mehr standhalten.“ Die Rotbuche auf der Freundschaftsinsel wurde in den 1930er Jahren gepflanzt. Ihre Schwierigkeiten seien schon im vergangenen Jahr „am auffallend lichten Kronendach“ sichtbar gewesen. Im Sommer sei sie endgültig eingegangen. „Auch zusätzliches Wässern brachte keine Rettung mehr“, so die Stadt. Der Verfall äußert sich demnach so: „Die Rinde löst sich; die Äste trocknen aus und werden brüchig.“

Die Schäden an dem Baum sind deutlich sichtbar.

© Andreas Klaer

Auch das vergangene Jahr war zu trocken

Seit Anfang des Jahres hat Potsdam ein weiteres Dürrejahr erlebt. Laut den Daten des Meteorologen-Portals wetterkontor.de waren bislang fünf Monate des Jahres mindestens 3,3 bis 4,6 Grad wärmer als im langjährigen Durchschnitt in den Jahren zwischen 1961 und 1990. Einzig der September fiel mit 13,6 Grad genau 0,3 Grad kälter aus als im Durchschnitt. Auch der November ist bisher 1,5 Grad zu warm ausgefallen.

Ferner lag die Regenmenge in sieben der zurückliegenden Monate deutlich unter dem langjährigen Schnitt - besonders trocken mit Werten unter 50 Prozent fielen der Februar, der Mai, der Juni und der November aus. Insgesamt wurden dieses Jahr bisher 345 Millimeter Niederschlag registriert. Das langjährige Mittel liegt hier bei 590 Millimetern. Im Dürrejahr 2018 lag dieser Wert bei 346 Millimetern.

Kahl. Die Rotbuche ist eingegangen.

© Andreas Klaer

Potsdam kämpft mit den Folgen des Klimawandels

Wegen solcher Folgen des weltweiten Klimawandels hat Potsdam unter anderem mit sinkenden Gewässerpegeln zu kämpfen, aber auch mit Schäden an den Straßenbäumen oder in den Welterbeparks. Die Stadtverwaltung erinnerte auch daran, dass die Rotbuche dieses Jahr zum Baum des Jahres ausgerufen worden sei - aufgrund der besonderen Gefährdung der Art durch die Folgen des Klimawandels. „Dass eine der wichtigsten heimischen Hauptbaumarten keine Zukunft mehr zu haben scheint, muss zu denken geben“, so das Rathaus.

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