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Die Flutlichter am Sportplatz in der Breitscheid-Straße erlöschen aus Altersschwäche nach und nach.

© M. Thomas

FSV Babelsberg 74: Flutlicht auf Sparflamme

Beim Fußballverein FSV Babelsberg 74 gehen der Flutlichtanlage die Lichter aus. Mindestens 30.0000 Euro kostet ein kompletter Austausch. Der Verein hofft auf Spenden und auf Hilfe der Stadt. Kein Einzelfall.

Potsdam - Es war bislang immer ein wenig olympische Strahlkraft, unter der die Fußballer des FSV Babelsberg 74 trainierten. Auf den Kunstrasenplatz an der Rudolf-Breitscheid-Straße flutet Licht aus sechs Metallhalogen-Dampflampen, die einst im Berliner Olympiastadion strahlten. Nach dessen Sanierung und Modernisierung holten sich die 74er im Jahr 2003 die Flutlichtmonster nach Babelsberg. Dort hatten sie aus Mitteln des Goldenen Plans Ost einen Trainingsplatz angelegt und in eigener Initiative auch Flutlichtmasten aufgebaut. Mit einer Leistung von 3500 Watt sorgte eine Lampe für Licht auf dem Sportplatz.

Doch nun gehen nach und nach die Lichter aus – und es gibt keinen Ersatz mehr. „Das Modell wird nicht mehr hergestellt“, sagt Siegmund Friedrich, der beim FSV Babelsberg 74 für die Technik zuständig ist. Bisher konnte bei Defekten immer noch Ersatz organisiert werden, „aber inzwischen hat kein Lieferant mehr die Lampen auf Lager“, erklärt Friedrich. Der Ausfall der einen Lampe sei noch zu verkraften. „Fallen zwei weitere aus, können wir nicht mehr trainieren.“ Dann würden die 450 Fußballer, die sich von Montag bis Freitag von 15.30 Uhr bis 22 Uhr den Übungsplatz teilen, buchstäblich im Dunkeln stehen.

Umrüstung von Flutlichtanlagen wird teuer

Die Beleuchtungsanlage muss umgerüstet werden. Die Masten, so Friedrich, würden noch 100 Jahre stehen. Das sei nicht das Problem. „Aber wir brauchen moderne Lampen“, sagt Udo Müller, der schon 2003 beim Ausbau der Sportanlage zu den Vereinspionieren gehörte. Doch die Modernisierung der Flutlichtanlage ist teuer. Zwischen 30.000 und 60.000 Euro würde nach diversen Angeboten die Umrüstung kosten. Inzwischen hat sich der Verein an die Stadt gewandt und um Unterstützung geworben. Die Stadtverordneten des Sportausschusses werden sich am 17. Februar mit dem Thema beschäftigen, das für den Vorsitzenden des Gremiums nur ein Detail ist. Denn: „Es geht um das grundsätzliche Problem, dass wir bei vielen Sportplätzen Bedarf für Modernisierungen und Instandsetzungen haben“, sagt Clemens Viehrig. Dabei geht es nicht nur um Flutlichtanlagen – laut Stadt säumen insgesamt 60 Masten zehn Potsdamer Sportplätze. Auch der Zustand vieler Kunstrasenplätze sei sanierungsbedürftig. Als akute Beispiele nennt der CDU-Stadtverordnete Viehring die Kunstrasenplätze in der Kirschallee und am Kirchsteigfeld. „Die sind absolut reif für eine Erneuerung“, sagt er. Doch der Handlungsspielraum für Investitionen sei begrenzt. Das Geld, was in den kommenden Jahren in Potsdamer Sportstätten investiert wird, steckt im Schulentwicklungsprogramm, in dessen Zug neue Sporthallen entstehen. „Aber für Sportplätze, die nicht zu Schulen in städtischer Trägerschaft gehören, gibt es kein Geld“, so Viehrig.

Stadt will dem Verein helfen

Dann ist Eigeninitiative der Vereine gefragt, so wie vor Kurzem in der Waldstadt. Dort haben Mitglieder des FV Turbine für das Sportforum Waldstadt für 3500 Euro einen Fluchtlichtstrahler selbst bezahlt und errichtet. Auch beim FSV Babelsberg 74 hat der Verein einen Spendenappell an seine Mitglieder gerichtet und darüber informiert, dass bei einer möglichen Förderung dennoch ein Eigenanteil von 50 Prozent zu tragen ist. Mit Stand vom 23. Januar waren 5615 Euro an Spenden auf dem Vereinskonto eingegangen. Doch kann der Verein auf Unterstützung hoffen. „Die Stadt ist grundsätzlich bereit, dem Verein zu helfen“, sagte Rathaussprecher Markus Klier den PNN. Der Reparaturbedarf der Anlage stehe außer Frage. In welchem Umfang sich die Stadt finanziell an einer Modernisierung beteiligen wird, sei Klier zufolge erst nach Prüfung der Maßnahmen und Kosten zu sagen.

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