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Nach Anschlag am Breitscheidplatz Berlin: Feuerwehr stellt Betonsperren am Potsdamer Weihnachtsmarkt auf

Die Polizei zeigte auch am heutigen Mittwoch auf dem Potsdamer Weihnachtsmarkt deutlich Präsenz. Zum Schutz wurden auch mehrere Betonsperren aufgestellt.

Potsdam - Sichtbarste Reaktion auf den Berliner Anschlag waren am Mittwoch in Potsdam zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen: Um 14 Uhr wurden am Luisenplatz Betonsperren aufgestellt. Sie sollen ein Szenario wie in Berlin verhindern. Die vier jeweils mehr als zweieinhalb Tonnen schweren Betonsegmente wurden an der Einmündung der Zeppelinstraße sowie südlich des Brandenburger Tores von der Potsdamer Berufsfeuerwehr aufgestellt. So soll es unmöglich sein, dass ein Fahrzeug mit hoher Geschwindigkeit auf das Marktgelände fährt, erklärte Potsdams Ordnungsdezernent Mike Schubert (SPD) vor Ort den PNN. Die gemeinsame Lagebeurteilung mit der Polizei habe diese beiden Stellen schon am Vortag als neuralgische Punkte ergeben. An diesen Stellen könnte ein Fahrzeug bei Gradeausfahrt Schwung aufnehmen. Deshalb habe sie die Polizei als Sofortmaßnahme bereits am Dienstag mit ihren Einsatzfahrzeugen blockiert. „Für die Sicherheit ist in erster Linie die Polizei zuständig, aber wir können uns als Stadt auch nicht aus der Verantwortung ziehen“, so Schubert. Deshalb habe die Stadt die Betonelemente vom Bauhof der Stadt bereitgestellt. Mehr als die Betonsegmente an den zwei Stellen sind nicht vorgesehen.

Die meisten anderen Zugänge werden als weniger gefährdet angesehen, weil die Straßen so eng sind, dass Lkws dort ohnehin kaum durchkommen würden. An der Friedrich-Ebert-Straße und am Bassinplatz wurden dementsprechend keine Betonsegmente aufgestellt.

Schubert: Nicht möglich, den gesamten Weihnachtsmarkt mit Betonsperren abzuriegeln

Schubert machte aber zugleich deutlich, dass es keine Garantie für hundertprozentige Sicherheit gebe: „Unsere Gesellschaft muss auch eine Debatte führen, wie sie Sicherheit und Freiheit abwägen will.“ Außerdem sei es laut Schubert auch nicht möglich, den gesamten Weihnachtsmarkt mit Betonsperren abzuriegeln, weil auch Wege für Rettungsfahrzeuge frei bleiben müssen. Als Kompromiss habe man sich mit dem Veranstalter des Weihnachtsmarkts und Standbetreibern am Luisenplatz abgesprochen: Zwei Lieferfahrzeuge sind in der Schopenhauerstraße so abgestellt, dass die Zufahrt versperrt ist. Falls ein Rettungsfahrzeug komme, würden sie schnell Platz machen.

Auch die Polizei zeigte am Mittwoch wieder sichtbar Präsenz auf dem Weihnachtsmarkt. Beamte mit schusssicheren Westen und Maschinenpistolen patrouillierten durch die Straßen. An den Zufahrten waren die Einsatzfahrzeuge abgestellt.

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