Abgesägt für den Wohnungsbau: Fast 800 Bäume rund ums Leipziger Dreieck gefällt

Potsdam - Am Brauhausberg und in der Speicherstadt hat die Stadt in den letzten zehn Jahren die Fällung von fast 800 Bäumen genehmigt. Das geht aus einer Antwort des Rathauses auf eine Kleine Anfrage der Fraktion Die Andere hervor.

Demnach wurden allein in der nördlichen Speicherstadt insgesamt 450 Bäume zur Fällung freigegeben. Wie alt diese Bäume waren, ist unklar. Die Stammumfänge der abgeholzten Bäume hätten „variiert“ und größtenteils weniger als einen Meter betragen. Gleiches gelte auch für rund 250 Bäume am Brauhausberg, die im Rahmen von „sonstigen Baugenehmigungsverfahren und Erschließungsarbeiten“ im Umfeld des blu und der alten Schwimmhalle gefällt worden seien, heißt es in der Antwort der Stadt. Vorrangig habe es sich um Robinien, Ahornbäume, Pappeln und Linden gehandelt.

Weitere 57 Ahornbäume, Robinien und Linden sind am Brauhausberg direkt dem Bau des neuen Bades blu zum Opfer gefallen, die meisten davon hatten laut Rathaus einen Stammumfang von weniger als 60 Zentimetern. Auch für den Abriss der alten Schwimmhalle müssen Bäume weichen. Betroffen sind nach Angaben der Stadt 33 Stück mit Umfängen zwischen 54 Zentimetern und 1,67 Metern.

Für die in der nördlichen Speicherstadt bis 2011 gefällten Bäume seien 50 000 Euro an Ausgleichzahlungen geleistet worden, hieß es. Für die in den letzten beiden Jahren gefällten Bäume müssen spätestens 2019 und 2020 insgesamt rund 400 Ersatzbäume gepflanzt werden. Weitere 2500 Euro seien als Ausgleich für die im Zuge der Erschließungsmaßnahmen abgeholzten Bäume gezahlt worden. Etwa 150 Bäume müssen außerdem von den jeweiligen Bauherren diverser einzelner Vorhaben gepflanzt werden.

Wie berichtet soll der Brauhausberg größtenteils mit Wohnungen bebaut werden. In der Speicherstadt will der niederländische Baukonzern KondorWessels ein neues Stadtquartier für Forscher nebst Hotel und Spielbank errichten.