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Kommentar über Bedarf eines kostenlosen Schulfrühstücks: Fassungslos

Ein Glas Milch, zwei belegte Brote und ein Apfel – es ist nicht zu fassen, dass es Eltern in Deutschland nicht möglich sein soll, ihre Kinder wenigstens mit der Grundausstattung einer gesunden Mahlzeit aus dem Haus zu schicken. Eine Frage des Geldes ist es in den allermeisten Fällen sicher nicht, sondern eine der Prioritätensetzung – selbst in bedürftigen Familien.

Von Matthias Matern

Ein Glas Milch, zwei belegte Brote und ein Apfel – es ist nicht zu fassen, dass es Eltern in Deutschland nicht möglich sein soll, ihre Kinder wenigstens mit der Grundausstattung einer gesunden Mahlzeit aus dem Haus zu schicken. Eine Frage des Geldes ist es in den allermeisten Fällen sicher nicht, sondern eine der Prioritätensetzung – selbst in bedürftigen Familien. Man möchte geradezu losstürmen und die betreffenden Eltern zur Rede stellen. Den Kindern wäre damit aber wohl kaum geholfen – vielleicht würde man ihnen sogar mehr schaden. Doch um die Kinder muss es in erster Linie gehen. Nicht nur, weil ein leerer Bauch nun einmal nicht gerne studiert. Sondern auch, damit sie ein Leben ohne Fürsorge nicht für selbstverständlich halten und es später mit ihren eigenen Kindern vielleicht anders handhaben. Schon allein deshalb ist das kostenlose Frühstück für bedürftige Kinder an Potsdamer Grundschulen eine gute Sache. Selbst auf die Gefahr hin, dass man die Eltern noch mehr aus ihrer Verantwortung entlässt. Laut Stadtverwaltung allerdings muss noch geprüft werden, ob das Angebot auf die Hartz-IV-Leistungen angerechnet werden muss. Selbstverständlich sollte es das, möchte man da rufen. Doch Vorsicht! Möglicherweise müssten dann am Ende wieder die Kleinsten die Zeche zahlen.

Und was meinen Sie? Schreiben Sie uns an leserpost@pnn.de!

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