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Ehemalige Fachhochschule: Erneutes Aufbegehren gegen Abriss

Das Bündnis "Stadtmitte für alle" plant ein Fest für die alte Fachhochschule. Auch wenn der Abriss begonnen hat, geben die Gegner nicht auf.

Potsdam - Sie wollen nicht aufgeben: Das linke Bündnis „Stadtmitte für alle“ will bei einem Fest am Samstag erneut für den Erhalt der schon im Abriss befindlichen Fachhochschule am Alten Markt werben. Das teilte das Bündnis jetzt mit. Demnach solle das „Fest der MögLICHTkeiten“ zwischen 15 und 22 Uhr mit Konzerten, Workshops und weiteren Programmpunkten zeigen, was das frühere FH-Gebäude alles könne, „aber nicht leisten darf“. Auch eine Podiumsdebatte mit den Oberbürgermeister-Kandidaten sei geplant. Das Bauwerk sei in den vergangenen Monaten zunächst nur von Schadstoffen befreit worden und könne nach Sanierung noch als „Haus der Stadtgesellschaft“ für soziale, kulturelle und wissenschaftliche Zwecke nachgenutzt werden, so die Überzeugung des Bündnisses. Dazu hatte das Bündnis auch ein Kaufangebot über sechs Millionen Euro vorgelegt, was die Stadt aber auch mangels Belastbarkeit zurückgewiesen hatte.

Angst vor der Privatisierung öffentlicher Räume

Zudem hat die Ausschreibung für das gesamte Areal längst begonnen. Gleichwohl setzt sich das Bündnis seit Monaten für einen Abriss-Stopp ein, will eine aus seiner Sicht drohenden Privatisierung öffentlicher Räume entgegenwirken. „Mit Ausnahme einiger weniger, zeitlich nur begrenzter Sozialwohnungen wird die neue Potsdamer Mitte in Zukunft alleine rediteorientierten Zwecken dienen“, warnt das Bündnis. Kulturelle, soziale und wissenschaftliche Angebote würden dagegen keinen Platz finden. Und so seien zwar gegebenenfalls Kompensationszahlungen an die Bieter in der besagten Mitte-Ausschreibung fällig – aber diese Kosten seien im Vergleich zu dem auch volkswirtschaftlichen Schaden des FH-Abrisses „nur geringfügig“.

Zudem wirbt das Bündnis in dem Zusammenhang erneut für einen Erhalt des Kreativhauses Rechenzentrum – und kritisiert den Workshop, bei dem derzeit zugunsten der Garnisonkirche eine innenstadtnahe Alternative gefunden werden soll. Diese finde nicht öffentlich statt und habe offensichtlich keine klare Zielstellung, hieß es. Zudem hätten die Stadt und ihr kommunaler Sanierungsträger einen deutlichen Wissens- und Entscheidungsvorsprung, was wiederum von mangelnder Transparenz zeuge. Insgesamt kostet der für drei Tage angesetzte Workshop, der noch diesen Monat enden soll, rund 53 000 Euro. 39 000 Euro gehen an die für die Umsetzung beauftragte Beratungsagentur Unity Consulting, teilte die Stadtverwaltung jetzt auf Anfrage der Fraktion Die Andere mit. Die Vergabe sei freihändig durch den kommunalen Sanierungsträger erfolgt. Unity habe bereits ähnliche Verfahren zur Gartenstadt Drewitz und zur Schiffbauergasse erfolgreich durchgeführt, hieß es zur Begründung weiter. 

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