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Das Bergmann-Klinikum in Potsdam.

© dpa

Bergmann-Klinikum in Potsdam: Ermittlungen wegen Corona-Ausbruch eingestellt

Ein kausaler Zusammenhang zwischen dem Umgang der Beschuldigten mit dem Covid-19-Ausbruch im Krankenhaus und dem Tod von Patienten im Klinikum ist laut der Staatsanwaltschaft nicht nachzuweisen.

Potsdam - Die Potsdamer Staatsanwaltschaft hat die Ermittlungen wegen des Corona-Ausbruchs im Potsdamer Klinikum "Ernst von Bergmann" eingestellt. Ein kausaler Zusammenhang zwischen dem Umgang der Beschuldigten mit dem Covid-19-Ausbruch im Krankenhaus und dem Tod oder der Infektion von Patienten im Klinikum sei nicht nachzuweisen, teilte die Staatsanwaltschaft am Freitag mit. 

Auch eine Straftat nach dem Infektionsschutzgesetz liege nicht vor. Die Ermittlungen gegen drei leitende Mediziner und die frühere Geschäftsführung des Klinikums wegen des Verdachts der fahrlässigen Körperverletzung und fahrlässigen Tötung liefen seit dem Herbst vergangenen Jahres. Die Staatsanwaltschaft Potsdam hatte auch Räumlichkeiten des kommunalen Bergmann-Klinikums durchsucht und Patientenakten beschlagnahmt.

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47 Corona-Patienten starben in der Klinik

In dem größten Potsdamer Krankenhaus hatten sich zu Beginn der Pandemie im März 2020 Infektionen mit dem Erreger Sars-CoV-2 bei Patienten und Mitarbeitern gehäuft. Von Ende Januar bis Ende April waren 140 Patienten und 208 Mitarbeiter positiv getestet worden. 47 Corona-Patienten starben in der Klinik. 

Nach einer Untersuchung hatten Experten des Robert Koch-Instituts unter anderem kritisiert, dass Umzüge ganzer Stationen die Virusübertragung begünstigt haben könnten. 

[Lesen Sie auch: Expertenbericht zum Potsdamer Bergmann-Klinikum
Verheerendes Urteil nach Corona-Ausbruch]

PNN-Recherchen zu dem schweren Ausbruch hatten Versäumnisse, Fehleinschätzungen und Missstände in der Vorbereitung auf die Corona-Pandemie in dem Krankenhaus sowie im Umgang mit dem Ausbruch aufgedeckt. Letztlich räumte auch der damalige Vorstand der Klinikum-Geschäftsführung Steffen Grebner ein, den Ausbruch zu spät erkannt und deshalb nicht adäquat reagiert zu haben. (dpa/PNN)

Klaus Peters

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