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Erfurt wird Standort für Dati.

© dpa/Sebastian Kahnert

Erfurt setzt sich durch: Innovationsagentur Dati kommt nicht nach Potsdam

Potsdam war in der engeren Auswahl für den Sitz der Deutschen Agentur für Transfer und Innovation (Dati), doch geht erneut als Innovationsstandort leer aus. Erfurt bekommt den Zuschlag.

Keine neue Innovationszentrale für Potsdam: Die Deutsche Agentur für Transfer und Innovation (Dati), wird sich in der thüringischen Landeshauptstadt Erfurt ansiedeln. Potsdam, eine der vier von der Gründungskommission vorausgewählten Standorte, geht damit erneut leer aus, berichtete der Tagesspiegel Background Digitalisierung.

Mit Dati sollen neues Wissen und neue Technologien aus der Forschung sowie innovative Ideen schneller in die Anwendung kommen. Die Bundesregierung will mit Transfernetzwerken den Wissenstransfer zwischen Forschung, Wirtschaft und Gesellschaft in Deutschland neu ordnen. Die Einrichtung der Agentur war im Koalitionsvertrag der Ampel vereinbart.

Wahl fällt auf Erfurt

In ihrer dritten Sitzung am 11. Dezember hatten sich die 16 Experten der Gründungskommission auf die vier aus ihrer Sicht am besten geeigneten Standorte für den Dati-Sitz verständigt: auf Bochum, Dortmund, Erfurt und Potsdam – zwei Ost, zwei West.

Bei der finalen Entscheidung des Bundesforschungsministeriums für Erfurt wurde nach Aussage des BMBF „die Vorgabe des Koalitionsvertrages berücksichtigt, wonach neue und zu erweiternde Bundes- und Forschungseinrichtungen bevorzugt in den ostdeutschen Bundesländern und strukturschwachen Regionen anzusiedeln sind“. Dies begrüßte der Ost-Beauftragte der Bundesregierung, Carsten Schneider (SPD).

Für Erfurt spreche aus Sicht des Ministeriums „vor allem die Einbettung in eine starke und dynamische Wissenschaftsregion mit zentraler Lage in Deutschland“. Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP) sagte bei der Bekanntgabe im Dezember: „Ich bin mir sicher, dass Erfurt ein hervorragender Ausgangspunkt für besseren und schnelleren Transfer in unserem Land sein wird.“

Oberbürgermeister Schubert gratuliert Erfurt

Auch Oberbürgermeister Mike Schubert (SPD) gratuliert Erfurt und verweist zugleich auf die Erfolge Potsdams: „Wir freuen uns für Erfurt als ostdeutschen Standort und sind stolz auf das, was wir hier in Potsdam geschaffen haben: Mit so globalen und namhaften Playern wie dem HPI, dem PIK, RIFS, dem GFZ, dem Campus Jungfernsee und dem Potsdam Science Park in Golm etwa ist Potsdam ein renommierter Standort für Wissenschaft, Innovation und Wissenstransfer.“ Hinter den Abkürzungen verbergen sich das Hasso-Plattner-Institut, das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung, das Research Institute for Sustainability (deutsch: Forschungsinstitut für Nachhaltigkeit) und das Geoforschungszentrum. Das Rathaus verweist darauf, dass es kein Bewerbungsverfahren gab, sondern die Städte ausgewählt wurden.

Anders 2019: Damals lag die Landeshauptstadt im Rennen um den Sitz der Agentur für Sprunginnovationen (SprinD), ebenfalls ein milliardenschweres Forschungsvorhaben des Bundes. Am Ende half auch keine Besichtigungs- und Bootsfahrt mit SprinD-Gründungsdirektor Rafael Laguna de la Vera, Brandenburgs Wirtschaftsminister Jörg Steinbach und Oberbürgermeister Mike Schubert (beide SPD). Den Zuschlag bekam Leipzig.

Für Potsdam seien die SprinD- und die Dati-Absage auf keinen Fall ein Hemmnis als Innovationsstandort. „Wir erhalten regelmäßig Ansiedlungsanfragen“, heißt es von der Stadt. Doch in dieser Größenordnung seien aktuell keine neuen Vergaben im Bereich Digitalisierung bekannt.

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