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Landeshauptstadt: Erfreute Talente und eine „Lady in Red“

Gelungene Traditionspflege: Am Sonnabend feierten 350 Ballgäste am Ufer des Templiner Sees

Gelungene Traditionspflege: Am Sonnabend feierten 350 Ballgäste am Ufer des Templiner Sees Von Michael Meyer Annett Engel war mit ihren 1,91 Metern die Größte unter den sieben Potsdamer Nachwuchsathleten, die am Sonnabend im Rampenlicht des 6. Potsdamer Stadtsportballs standen und geehrt wurden. Doch Annetts Herzklopfen war nicht weniger stark als das der anderen „Populärsten Nachwuchssportler 2003“ der Landeshauptstadt. „Eine solche Auszeichnung mit ihrem ganzen Drum und Dran ist schwieriger und aufregender, als über 1,86 Meter zu kommen“, meinte die Hochspringerin des SC Potsdam, die im vergangenen Jahr in Kanada mit dieser Höhe Vizeweltmeisterin der Juniorinnen wurde. Während Judoka Karl Schöneburg gemeinsam mit seinem Vater Dr. Volkmar Schöneburg, dem 1. Vorsitzenden des Bundesligisten UJKC Potsdam, das Ballgeschehen im Seminaris-Seehotel beobachtete („Es macht Spaß, das alles mal mitzuerleben.“), hatte die Rhythmische Sportgymnastin Maika Sourell vom SC Potsdam gleich ihre ganze vierköpfige Familie aus Ruhlsdorf mitgebracht. „Ich bin stolz darauf, hier heute ausgezeichnet worden zu sein“, strahlte die zierliche 14-Jährige, ehe sie sich mit Mutter Heidrun, Vater Rigo und ihrer elfjährigen Schwester Anne – die beim SC Berlin turnt – wieder ins Ballgewimmel stürzte. Dort waren auch Ministerpräsident Matthias Platzeck und Oberbürgermeister Jann Jakobs zu finden, die es sich nicht nehmen ließen, höchstpersönlich die Potsdamer Talente auszuzeichnen. Platzeck lobte, dass der Stadtsportbund diese Nachwuchs-Würdigung zu einer guten Tradition werden ließ, ebenso wie den Stadtsportball selbst. Bei dessen Premiere 1999 hatte der heuer 50-Jährige auf der Bühne 25 Liegestütze absolviert, weil er damals unpünktlich war. Auch am Sonnabend erschien der jetzige Landesvater zu spät, doch die Schuld dafür übernahm diesmal Anne Pichler. „Ich hatte ihn versehentlich nach unserem ursprünglichen Zeitplan eingeladen, der einen späteren Beginn vorsah“, gestand die Geschäftsführerin des Stadtsportbundes, die ansonsten aber eine sehr gute Figur machte. Als „Lady in Red“ war sie in ihrem kurzen Roten am Sonnabend immer wieder Blickfang inmitten der 350 Ballgäste. Die erlebten im von Klaus Herber moderierten Programm „Sportler für Sportler“ die Vorführungen der jungen Turnerinnen und Turner Steven und Ellen Lehmann, Constanze Rocksch, Marcus Papiernik, Florian Holz und Gerry Genrich, Showtänze der Gymnastinnen Isabell Piepiora, Jana Fiedler und Skadi Spindler sowie mitreißende Darbietungen der Tanzgruppe Cross-Level, ehe ein warmes und kaltes Büffet Gaumen und Magen erfreute. Zu diesem Zeitpunkt hatten die Kamerateams von RBB Brandenburg bereits ihre Livebilder für die Nachrichtensendung „Brandenburg aktuell“ nach Babelsberg übertragen. Recht zufrieden guckte zu vorgerückter Stunde Lutz Henrich in die Runde. Henrich ist Vorsitzender des Potsdamer Stadtsportbundes, laut RBB Brandenburg „der wichtigste Sportbund des Landes“. „Eine gelungene Veranstaltung“, bilanzierte der 52-Jährige und versprach: „Im nächsten Jahr wird es den nächsten Stadtsportball geben.“ Dann hoffen die Organisatoren, auch mehr Spitzensportler der Landeshauptstadt zu ihrem gesellschaftlichen Ereignis zu begrüßen. „Wir müssen es schaffen, noch längerfristig mit den Assen einen gemeinsamen Termin zu finden, damit sie auch dabei sein können“, räumte Henrich ein. Am Sonnabend guckten nur zwei der derzeitigen Aushängeschilder des Potsdamer Sports am Ufer des Templiner Sees kurzzeitig vorbei: 400-Meter-Läuferin Claudia Hoffmann vom SC und Rückenschwimmer Toni Helbig vom OSC. Beide gehören als diesjährige Olympia-Hoffnungen der Stadt zum Potsdamer „Team 2004“ und zeigten sich Richtung Athen kämpferisch. „Ich muss bei den Deutschen Meisterschaften unter den ersten fünf sein, dann bin ich bei Olympia dabei“, erzählte Hoffmann, und Helbig meinte: „Die Qualifikation wird schwer, aber ich werde mein Bestes dafür tun, das Ticket zu erobern.“ Worte, die auch Annett Engel vernahm. Sie ist zwar noch Juniorin, zählt aber bereits zumindest zu den internen Olympiahoffnungen ihres Vereins.

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