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Landeshauptstadt: Erfolge, ein Anzug und 2,05 Meter Armspanne Potsdams „Nachwuchssportler

des Jahres 2005“ kurz vorgestellt

Lisa Elm (UJKC Potsdam)

Ein sportlich äußerst erfolgreiches Jahr hat Lisa Elm hinter sich; eines, das vor allem vom dritten Platz bei den Judo-Europameisterschaften der Jugend gekrönt wurde. Der Bronzemedaille gesellten sich weitere Platzierungen hinzu. Bei den Deutschen Meisterschaften wurde sie ebenso Dritte wie beim nationalen Turnier in Holzwickede, beim Thüringen-Pokal in Erfurt erkämpfte sie Silber, und bei den Internationalen Deutschen Meisterschaften und dem Internationalen Turnier im französischen Belfort sprangen zwei fünfte Plätze heraus. Der Sprung ins Bundesliga-Team des UJKC wird für die 15-Jährige indes nicht leicht. In der Gewichtsklasse bis 57 Kilogramm hat sie keine geringeren Judo-Asse als Olympiasiegerin Yvonne Bönisch (Elm: „Von ihr kann man viel lernen, auch, wie man gut fällt.“) und die Deutsche Vizemeisterin Franziska Pufahl vor sich. „Meine heutige Ehrung“, meinte Lisa Elm am Sonnabend, „freut mich auch deshalb, weil sie zeigt, dass das Ansehen des Judos hier in Potsdam deutlich zugenommen hat.“

Franziska Schreiber (OSC Potsdam)

Franziska Schreiber gehörte 2005 erneut zu den erfolgreichsten jungen Schwimmerinnen des Bundesstützpunktes Potsdam. Sie holte Gold an die Havel, größere Freude bescherte ihr aber ein medaillenloser Rang. Bei den Deutschen Meisterschaften im Sommer in Berlin siegte die Schwimmerin des OSC Potsdam in ihrem Jahrgang 1988 über 100 Meter Schmetterling in beachtlichen 1:02,83 Minuten; außerdem holte sie hier jeweils Silber über 50 Meter Rücken und 50 Meter Schmetterling. „Am meisten habe ich mich im letzten Jahr aber über meinen vierten Platz über 50 Meter Rücken bei den Deutschen Kurzbahn-Meisterschaften in der offenen Klasse gefreut“, gesteht die 17-Jährige. Nun steht mit Jörg Hoffmann ein prominenter Ex-Schwimmer am Beckenrand, wenn Franziska Schreiber ihre Übungsbahnen zieht. „Ich wusste gar nicht, dass man so viele Muskeln hat“, sagt sie über seine Trainingsmethoden.

Maika Sourell (SC Potsdam)

„Ich hätte nicht gedacht, dass sie es so weit schafft“, gibt Sylke Flügel ehrlich zu. Die Trainerin vom SC Potsdam hatte ihren einstigen Schützling anfangs unterschätzt. Ein ganz entscheidender Grund dafür lag auf der Hand. Als Maika Sourell mit etwa fünf Jahren begann, sich für die Rhythmische Sportgymnastik zu entscheiden, brachte sie nicht unbedingt die besten Voraussetzungen mit. „Sie war nicht gerade überbeweglich“, erinnert sich Sylke Flügel. Vor allem Fleiß und Willenskraft hätten zum Erfolg geführt. Als 14-Jährige wurde sie vor zwei Jahren zur Junioren-Nationalmannschaft am Bundesstützpunkt in Halle delegiert, erkämpfte sich mehrmals den Deutschen Meistertitel und kam mit dem Team zudem auf den zwölften Platz bei den Junioren-Europameisterschaften. Inzwischen am Bundesstützpunkt in Wattenscheid trainierend, war der achte Platz bei der WM 2005 in Baku ihr bislang größter Erfolg. Sourell hat noch jede Menge vor. Ihr größter Wunsch ist die Teilnahme an den Olympischen Spielen 2008 in Peking.

Felix Eichler (OSC Potsdam)

Auch für Felix Eichler verlief das vergangene Jahr äußerst erfolgreich. Der Degenfechter vom OSC Potsdam sorgte im November beim Junioren-Weltcup-Turnier in Laupheim für einen Paukenschlag: Dem 17-jährigen Schützling von Trainer Rüdiger Gotschol gelang mit Platz fünf der Einzug in die Finalrunde der besten acht Juniorenfechter der Welt. Zum letzten Mal hatte der OSC ein solches Ergebnis vor sieben Jahren mit der Finalteilnahme der heutigen Vizeweltmeisterin Anja Müller erreicht. „Felix ist ein ganz ehrgeiziger Typ“, schätzt sein Fecht-Kollege, Landessportbund- Chef Andreas Gerlach, ein. „Ein absoluter Fighter mit viel Willenskraft.“ Diese stellte er in diesem Jahr auch neben dem großen Erfolg von Laupheim mehrmals unter Beweis. Bei den Deutschen A-Jugend- Meisterschaften mit dem Degen kam er auf Platz sechs, bei den Deutschen Jugend- und Juniorenmeisterschaften auf Rang vier mit dem OSC-Degenteam. Am Potsdamer Stützpunkt trainiert der talentierte Fechter aus Schwedt seit der achten Klasse – inzwischen geht er in die elfte der „Eliteschule des Sports“. Bei seiner Ehrung als „Potsdams Nachwuchssportler des Jahres“ fehlte Felix Eichler aus gutem Grund: Er focht bei den Deutschen Meisterschaften in Tauberbischofsheim, wur- de mit seinem OSC-Team Neunter und zog im Einzel der Männer bis in den Direktausscheid ein (siehe auch Seite 19).

Sebastian Brendel (KC Potsdam)

2005 war für Sebastian Brendel das Jahr seines großen Durchbruchs bei den Junioren. Voller Frust hatte er nach den für ihn enttäuschenden Rennen im Vierercanadier bei den JEM des Vorjahres verkündet: „2005 will ich unbedingt den Einer fahren!“ Voller Ehrgeiz kniete sich der Paddler des Kanu-Clubs Potsdam im OSC in sein Boot und steigerte sich so, dass er sich Anfang August im ungarischen Szeged durch kraftvolle Endspurts mit den Junioren-Weltmeistertiteln im Einer-Canadier über 500 und 1000 Meter schmücken konnte. „So weit vorn hatte ich mich eigentlich gar nicht erwartet. Aber ich war gut vorbereitet und konnte am Ende immer noch den Turbo einlegen“, erinnert sich der 17-Jährige, der auch danach bei den Deutschen Meisterschaften in Köln mit sieben Titeln ordentlich abräumte und der sich vorm Stadtsportball extra einen neuen dunkelblauen Anzug kaufte. Obwohl der gebürtige Schwedter im Juni dieses Jahres am Potsdamer Oberstufenzentrums I seinen Abschluss machen will, hat er auch für 2006 große Pläne. „Bei den Junioren-Europameisterschaften in Poznan will ich wieder ganz vorn dabei sein“, verriet er.

Gordon Wolf (SC Potsdam)

Diesen Tag im August vergangenen Jahres wird Gordon Wolf kaum vergessen. Kühle Temperaturen und Regen – für einen wichtigen Wettkampf wahrlich keine optimalen Bedingungen, die da im Münsterland herrschten. Trotzdem meisterte der Leichtathlet vom SC Potsdam seine Aufgaben bestens: Bei den deutschen Schülermeisterschaften in den Mehrkampf- und Blockwettkämpfen in Rhede erkämpfte er sich Gold. Wolfs Abschneiden war umso höher anzuerkennen, da der 15-Jährige bei den 17-Jährigen antrat. „Wir haben bei einer Sichtung sofort gesehen, dass aus ihm etwas wird“, sagt sein Trainer Tino Lang. „Gordon hat unsere Erwartungen nicht nur erfüllt, sondern sogar übertroffen.“ Und er bringe zudem beste körperliche Voraussetzungen mit. 1,99 Meter Körperhöhe misst der Recke, 105 Kilogramm bringt er auf die Wage, und auf seine 2,05 Meter Armspanne könnte so mancher Greifvogel neidvoll schauen. Am vergangenen Wochenende stellte der Sportschüler seine Leistung erneut unter Beweis: Beim deutschlandoffenen Werfertag der Leichtathleten in Halle (Saale) endete das Diskuswerfen der B-Jugend abermals mit einem Sieg Wolfs. Mit glatt 55 Metern stellte er eine neue persönliche Bestleistung auf. „Kugel und Diskus sind auch meine Paradedisziplinen“, erklärte Wolf.

Max Radke (OSC Potsdam)

„Max ist ein ganz hoffnungsvolles Talent“, sagt Trainerin Grit Preusche. Der erst neunjährige Schwimmer des OSC Potsdam kann bereits auf zahlreiche Erfolge verweisen. Bei den Landesmeisterschaften bewältigte er die 50 Meter Freistil in 33,8 Sekunden und übersprang damit sogar die Kadernorm. Auch über 50 Meter Rücken holte sich der Werderaner den Landesmeistertitel in 28,9 s. Insgesamt drei Titel konnte Max auf Landesebene für sich verbuchen; dazu erkämpfte er einmal Silber. Auch am Länderpokal nahm der Viertklässler teil – als weitaus Jüngster waren ihm da ältere Schwimmer aus anderen Bundesländern jedoch noch überlegen. Im Luftschiffhafen trainiert Max seit der ersten Klasse – nach der zweiten, so seine Trainerin, habe jedoch erst ein deutlicher Leistungsschub eingesetzt. In seinem Team gilt Max als ein umgänglicher, ehrgeiziger und freundlicher Typ. In diesem Jahr stehen erneut die Landesmeisterschaften an. Sein klares Ziel: Titelverteidigung. H. M./ M. M.

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