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Beliebteste Namen im Jahr 2017: Emma und Paul erobern Potsdam

Phelan, Marjolein, Feneke und Eywa: Bei der Namensfindung waren Eltern in Potsdam 2017 sehr kreativ. Bei den beliebtesten Namen liegen Eltern in der Stadt aber überwiegend im Bundestrend.

Von Valerie Barsig

Potsdam - Wer ihn einmal von seinen Eltern bekommen hat, wird ihn nicht so schnell wieder los: den Vornamen. Zu den beliebtesten Namen für Neugeborene gehörten in Potsdam im vergangenen Jahr Emma und Paul. Das teilte die Stadt auf PNN-Anfrage mit. Damit entspricht Potsdam zumindest bei den Mädchennamen dem Deutschland-Trend: Emma steht bundesweit auf Platz eins der beliebtesten Vornamen, auf dem ersten Platz bei den Jungen hat allerdings nicht Paul, sondern Ben das Rennen gemacht.

Der ist in Potsdam auf Platz zwar gelandet, Mädchen wurden von ihren Eltern in der Landeshauptstadt am zweithäufigsten Emilia genannt. Am dritthäufigsten wurden die Namen Charlotte oder Felix vergeben. Auf Platz vier sind Johanna und Jonas, Platz fünf teilen sich Lina und Oskar.

Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 2978 Babys geboren. Die Geburtenrate in der Stadt nahm damit übrigens ab: 2016 wurden 2992 Neu-Potsdamer geboren, 2015 waren es 2622. Aber: Mit den neuen Babys ist die Stadt trotzdem ein bisschen größer geworden, denn es wurden 2017 mehr Kinder geboren, als Einwohner gestorben sind – das waren 2345.

Eine Namensänderung ist möglich - unter bestimmten Bedingungen

Und es gibt noch eine weitere gute Nachricht: Im vergangenen Jahr musste kein Elternteil auf einen gewünschten Vornamen verzichten – denn Namen dürfen auch abgelehnt werden und zwar dann, wenn das Kindeswohl gefährdet ist. „Satan“ wäre so ein Beispiel.

Ungewöhnliche Namen gibt es dennoch. In Potsdam zum Beispiel werden bald Aos, Bente, Cajus, Derk, Floki, Haroon, Jonne, Myrtil, Nate, Ottokar, Phelan, Solino und Tane den Kindergarten besuchen – allesamt Jungen. Dort treffen sie vermutlich auf ein paar Mädchen mit ungewöhnlichen Vornamen, nämlich Ailana, Beeke, Chameen, Dilda, Eywa, Fenneke, Jeltje, Marjolein, Nessaja, Prija, Sonea, Teelke, Yamuna und Zoi.

Wer eines Tages feststellt, dass ihm sein Name nicht gefällt, kann unter bestimmten Bedingungen sowohl seinen Vor- als auch den Nachnamen ändern lassen. In Potsdam ist dafür die Arbeitsgruppe Bürgerservice Standesamt im Stadthaus zuständig. Je nach Änderung kann es allerdings teuer werden: 2,50 Euro bis 1022 Euro kann eine Familiennamensänderung kosten, den Vornamen zu ändern kostet bis zu 255 Euro. Drei Monate dauert die Bearbeitung, in Einzelfällen aber auch länger.

Fast 213 000 Neugeborene in 2017

Eine Namensänderung wird nur dann erlaubt, wenn Namen „anstößig oder lächerlich klingen oder die zu unangemessenen oder frivolen Wortspielen Anlass geben“, heißt es auf der Internetseite der Stadt Potsdam. Weitere Gründe sind Schwierigkeiten in Schreibweise und Aussprache über das Normalmaß hinaus.

Rankings zu den beliebtesten Vornamen werden jedes Jahr herausgegeben. Die Gesellschaft für Deutsche Sprache veröffentlicht ihre Liste im Frühjahr 2018, außerdem wertet jedes Jahr der Hobby-Namensforscher Knud Bielefeld aus Ahrensburg bei Hamburg Vornamen aus. Nach seinen Angaben sammelt er mit Hilfe von insgesamt 623 Geburtskliniken und zehn Standesämtern die Namen. 2017 hat er für seine Statistik die Vornamen von 212 942 Babys ausgewertet.

Auf seiner Internetseite stellt der Forscher seine Ergebnisse – auch nach Bundesländern aufgeschlüsselt – vor. In Brandenburg stehen wie im Deutschlandtrend Emma und Ben an der Spitze, im Nachbarland Berlin sind es Emilia und Ben. Einige Vornamen kommen in Brandenburg zudem häufiger vor als in anderen deutschen Regionen: Oskar, Karl, Pepe, Lucy und Mathilda.

Das "Kevinometer" hilft bei Entscheidungen

Übrigens: Wenn sich Eltern doch Sorgen machen, ob der Vorname ihres Kindes in der Schule bei Lehrern für Vorurteile sorgen könnte: Mit der Handy-App „Kevinometer“ können sie messen, wie wahrscheinlich das ist. Denn die Wahrnehmung von Namen verändert sich mit der Zeit – das „Kevinometer“ soll laut Entwickler Bielefeld die Wahrscheinlichkeit errechnen, ob ein Name Vorurteile auf sich ziehen könnte.

Und wer es einmal umgekehrt testen will: Auf der Internetseite mit dem Namen „Chantalisator“ kann man sich spaßeshalber seinen Namen „chantalisieren“ lassen. Emma Müller wäre demnach: Emelie-Delicia Müller. 

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