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Der Angeklagte Marvin K. muss sich wegen Landfriedensbruchs verantworten.

© dpa

Missbrauchsvorwürfe an der Kita „Am Heiligen See“: EJF-Erzieherin wehrt sich und erstattet Anzeige

Seit Monaten ermittelt die Potsdamer Staatsanwaltschaft in der Kita "Am Heiligen See" wegen des Verdachts des Missbrauchs. Nun hat eine Erzieherin Strafanzeige gestellt - wegen Verleumdung.

Potsdam - Missbrauchsvorwürfe sorgen in der Kita „Am Heiligen See“ seit Monaten für Unruhe. Nun will eine Erzieherin der Einrichtung offenbar den Spieß umdrehen und hat Strafanzeige gegen unbekannt gestellt: wegen Verleumdung. Das bestätigte eine Sprecherin der Potsdamer Staatsanwaltschaft den PNN auf Anfrage. Die Anzeige sei vor wenigen Wochen eingegangen und werde bearbeitet.

Schwierige Ermittlungen

Seit Monaten ermittelt die Staatsanwaltschaft in der vom Evangelischen Jugend- und Fürsorgewerk (EJF) geführten Einrichtung bereits wegen Missbrauchs gegen unbekannt – womöglich seien in der Kita in der Seestraße im vergangenen Sommer an zwei Jungen sexuelle Handlungen vorgenommen worden, so der Verdacht. Gegen Mitarbeiter der Kita mit insgesamt rund 120 Kindern und knapp 20 Angestellten werde nicht ermittelt, hat der EJF stets betont. Die Ermittlungen sind insofern schwierig, als es sich bei den möglicherweise Betroffenen um kleine Kinder handelt. Anfang des Jahres war sogar von einer Strafanzeige wegen Missbrauchs gegen gleich drei Mitarbeiter der Kita die Rede – die Anzeige wird von der Staatsanwaltschaft aber nach wie vor dementiert (PNN berichteten).

Der EJF steht unter Druck, weil auch schon länger gegen einen vorsorglich suspendierten Hausmeister von zwei weiteren Potsdamer EJF-Kitas wegen Missbrauchsverdachts ermittelt wird – ebenfalls nach Anzeigen von Eltern. Ein Zusammenhang mit dem Verdacht in der Kita „Am Heiligen See“ besteht laut Staatsanwaltschaft nicht. Vorwürfe einiger Eltern, nicht transparent mit den Vorwürfen umzugehen, hat der Sozialträger – der sechs Kitas in Potsdam betreibt – zurückgewiesen. Stattdessen gebe es umfangreiche Präventions- und Sicherheitskonzepte gegen Kindesmissbrauch in den Einrichtungen. Der Jugendhilfeausschuss der Stadtverordnetenversammlung hatte Ende vergangenen Jahres den Umgang des Trägers mit den Vorwürfen gebilligt. 

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