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Gut bewacht. Die Kinder vom Fröbel-Hort in Zentrum Ost kümmern sich um das neue Reptilienzuhause.

© Andreas Klaer

Biodiversität im Potsdamer Wohngebiet: Ein Zuhause für Eidechsen und Kröten

Reptilienhabitat im Nuthepark eingeweiht: Ein Sandbecken und eine künstliche Steinhöhle sollen Eidechsen anlocken, der Fröbel-Hort hat die Patenschaft übernommen.

Potsdam - „Leise beobachten und staunen“ und „Bitte keinen Müll liegen lassen“ – das steht auf den Schildern, die das künftige Reptilienhabitat bewachen, das sich im Nuthepark Ecke Humboldtring/Havelstraße befindet. Gemalt wurden sie von den Kindern des Fröbel-Hortes in Zentrum Ost, die am Donnerstag selbst mitanpackten und dabei halfen, einige der Sträucher einzupflanzen, die die Grünfläche in Zukunft vor Hunden, Katzen und anderen Störenfrieden schützen sollen. „Obwohl Zauneidechsen streng geschützt sind, und es verboten ist, ihre Lebensräume zu beschädigen oder zu zerstören, sind die Reptilien bei großen Bauvorhaben oft die Leidtragenden“, sagte Cordula Persch vom Naturschutzbund Potsdam (NABU) bei Einweihungsaktion. „Durch das neue Habitat gehen wir einen weiteren Schritt zu mehr Biodiversität auf städtischen Grünflächen“, sagte Potsdams Baubeigeordneter Bernd Rubelt (parteilos).

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Die Stadt hat das Projekt gemeinsam mit dem NABU und dem Fröbel-Hort auf die Beine gestellt: Das Reptilien-Habitat besteht aus einer sechs Quadratmeter große Sandgrube, wo die wärmeliebenden Tiere sich sonnen und Eier ablegen können, sowie einer künstlichen Höhle aus aufgeschichteten Feldsteinen, die 1,5 Meter in die Tiefe geht und als Überwinterungsquartier dienen soll. „Die Stelle hat volle Sonnenlage, das ist ideal“, sagte Marc Schwarzinger vom Fachbereich Grünflächen. Es sollen sich auch Blindschleichen, Kreuzottern oder Kröten ansiedeln können.

Eine Hecke aus stachligen Strächern soll Hunde und Katzen fernhalten

Zusätzlich befindet sich zwischen Habitat und Havelufer eine große Wiese mit 58 verschiedenen Blütenkräutern sowie einige Totholz-Haufen, die sowohl Insekten als auch anderen Wildtieren Unterschlupf bieten sollen. Eine Insel der Biodiversität mitten in einem verdichteten Wohngebiet: Um das Habitat zu schützen, wurde eine Hecke aus fast 100 Kleinbäumen und Sträuchern wie Weißdorn, Sanddorn, Berberitzen und Rosen gepflanzt – alles Pflanzen mit Stacheln und Dornen, die Hunde und Katzen fernhalten sollen.

„Wir möchten den Kindern Möglichkeiten schaffen, die Natur und unsere Umwelt zu erkunden und zu erleben – direkt hier vor unserer Haustür“, sagte Hortleiterin Madlen Albrecht. Die Hort-Kinder haben auch noch weitere Schilder für das Habitat entworfen, die zum Beispiel erklären, welche Pflanzen und Tiere vor Ort entdeckt werden können. Im Rahmen der Patenschaft sollen sie regelmäßig vorbeischauen und aufpassen, dass das Habitat nicht beschädigt wird.

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