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"Unterwegs im Licht" in Potsdam: Ein leuchtender Effekt

Besucherrekorde und positives Echo: Das Stadtfest „Unterwegs im Licht“ zog Tausende Potsdamer und Gäste an.

Potsdam - Trotz der unschlagbaren Konkurrenz im Palast Barberini nebenan: Das Potsdam-Museum verzeichnete am Samstag mit 3500 Gästen einen Besucherrekord. Wer „Unterwegs im Licht“ war, gehörte offenbar zu den vielseitig Interessierten und wollte je nach Vorlieben in die Museen und die Bildungsstätten hineinschauen, an Veranstaltungen teilnehmen oder auch nur zum Relaxen in anregender Umgebung verweilen.

Die Museumsmeile zeigte sich im besten Licht

Sich auf den Bereich der alten City mit Altem und Neuem Markt zu beschränken, dort herausragende Fassaden farbig anzustrahlen und Leuchtwürfel als Wegmarkierungen aufzustellen, erwies sich als überaus sinnvoll, auch wenn die Bereiche der historischen Innenstadt und des Holländischen Viertels dabei zu kurz kamen. Doch durch die Beschränkung konnte nicht nur der Lichterzauber gebündelt werden, auch die Museumsmeile zeigte sich sozusagen in bestem Licht, war nicht nur leicht zu erwandern, sondern konnte gut als Ganzes erlebt werden. Und so erfuhren auch Filmmuseum, das Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte und das Rechenzentrum als Kunsthaus einen Besucheransturm. Ulrike Götze aus Berlin sprach sicher für viele, als sie das Fest als klein, aber wunderschön bezeichnete.

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Ehe sich aber der Lichterzauber zwischen Naturkundemuseum in der Breiten Straße, dem klügsten Haus in Potsdam mit Bibliothek, Volkshochschule und Wissenschaftsetage sowie dem Extavium Am Kanal entfalten konnte, gehörte der Nachmittag erst einmal den Kindern. Für sie gab es viele Veranstaltungen und die Laternen, die beim Umzug ab 17 Uhr quer durch die Stadt getragen wurden, mussten gebastelt und mit LED-Lichtern bestückt werden. Echtes Kerzenlicht gab es nicht mehr, das einzige, was noch knistern und aufflammen durfte, waren Holzfeuer vor den Häusern.

Das Naturkundemuseum bot als Laternen heimische Tiere an und die kleinen Bastler konnten sich entscheiden zwischen Elch, Fledermaus oder Eule. Jonathan (8) wählte die Eule, am meisten imponiert hatten ihm in der Ausstellung allerdings die großen Krabben. Sigrun Jansen kam mit ihren Gästen aus Berlin und hatte erst kurzfristig vom Lichterfest erfahren. Sie brachte sogar einen Gast aus Taiwan mit und alle hatten sofort die interessant zur Schau gestellte Tierwelt ins Herz geschlossen. Im Filmmuseum waren die Laternen mit Sternen und bunten Fransen verziert und das Potsdam-Museum schickte Turmlaternen auf die Reise. Zum Umzug hatten sich dann weit über hundert kleine und große Lichtträger aufgestellt, die nach ihrer Runde auf dem Neuen Markt landeten, wo der Treff mit einer Feuershow seinen Abschluss fand.

Wissenschaft und Licht

Doch auch anderes Licht konnte erzeugt und das Gerät dafür zusammengebaut werden. In der Wissenschaftsetage zeigte Florian Karsten, wie mit einfachen Mitteln ein Lasergerät entstehen und was so ein gebündelter Lichtstrahl für eine Kraft entwickeln kann. Es handelt sich dabei um einen Stickstoff-Laser, den Karsten extra für den Anschauungsunterricht entwickelt hat. Er ist einfach zu erklären, schafft es aber trotzdem, mit seinem Strahl Papier zu durchlöchern.

Weniger wissenschaftlich ging es nebenan im großen Veranstaltungsraum zu. Dort ließen Kinder entweder aus Vordrucken oder in einem eigenen Schöpfungsakt Tiere entstehen, die dann mit der Arche Noah ihr Überleben sichern konnten. Die meisten Kinder entschieden sich für Eigenkreationen – und die werden garantiert die Zoologen späterer Jahrhunderte erfreuen, denn sie sind eine echte Bereicherung unseres derzeitigen Tierbestandes. Philomena (11 Jahre) hatte sich zum Beispiel für ein Blauwalschwein entschieden, rosa angehaucht mit tiefblauen Fischflossen. Auch ein Pferde-Insekt wurde geboren. Hans Jürgen Deponte, Szenenbildner bei der DEFA, der aus den Babelsberger Studios die Arche mitgebracht hatte, freute sich über so viel Erfindungsreichtum.

Begehrter Blick von oben

Wer zwischen seinen Erkundungen im Licht eine Ruhepause brauchte, konnte sich in der Stadt- und Landesbibliothek in einen Raum der Stille zurückziehen, dort Lesungen lauschen, einer Klavierspielerin zuhören und sich sogar von einer Handleserin ins Innere schauen lassen. Marion Mietke aus Berlin ist Reiki-Spezialistin, kam mit ihren kurzen Sitzungen gut an, für spröde Geister war sie allerdings nicht immer eine Erhellung.

Für die Erwachsenen endete der Ausflug ins Licht mit Livemusik und Tanz und die Schlangen vor den Museen und in den Treppenhäusern nahmen bis zur Schließung kein Ende. Besonders begehrt war der Blick von oben. Egal, ob er im Potsdam Museum angeboten wurde oder in der Nikolaikirche. 2018 wird die Stadt sich dann sicher endlich mit Lichtkonzept gänzlich als Highlight präsentieren.

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