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Landeshauptstadt: Ein Holzhammer im Narkosemuseum

Babelsberg - Einiges erinnerte den ein oder anderen Besucher an Requisiten aus schlechten Horrorfilmen. Gittermasken lagen in den Auslagen, hinter Vitrinenglas glänzten alte Kanülen, monströse Spritzen, Lachgas-Apparate und Narkoseinstrumente, und Alt- wie Neubundesländler erkannten viel Altbekanntes aus früheren Arzt- und Krankenhausaufenthalten.

Babelsberg - Einiges erinnerte den ein oder anderen Besucher an Requisiten aus schlechten Horrorfilmen. Gittermasken lagen in den Auslagen, hinter Vitrinenglas glänzten alte Kanülen, monströse Spritzen, Lachgas-Apparate und Narkoseinstrumente, und Alt- wie Neubundesländler erkannten viel Altbekanntes aus früheren Arzt- und Krankenhausaufenthalten. Ein museales „Kleinod“ sei entstanden, bewunderte denn auch Potsdams Sozialbeigeordnete Elona Müller bei der Eröffnung des Museums für ambulante Anästhesie und Schmerztherapie die einzigartige Sammlung. In den eigenen Praxisräumen in der Karl-Marx-Straße 42 stellt der Schmerztherapeut Dr. Knud Gastmeier die medizinische Entwicklung in der Anästhesie aus. Ältestes Exponat ist eine Äthermaske aus dem Jahr 1912. Insgesamt habe er 1000 Exponate zusammengesammelt. „Ich habe mich immer für die Geschichte meines medizinisches Zweiges interessiert, außerdem schmeißt kaum ein Arzt seine alten Hilfsmittel weg.“ So sei eine Art Depot entstanden, einiges habe er von Kollegen geschenkt bekommen. Irgendwann kam die Idee, aus der Sammlung eine Ausstellung zu machen. Seit dem vergangenen Wochenende ist das nun Realität. Vorerst werde man dienstags bis 18 Uhr geöffnet haben, auch außerhalb der Arbeitszeiten, sei eine Besichtigung nach Absprache möglich, so Gastmeier. Gleich im Eingangsbereich begrüßte den Besucher die wohl bekannteste Narkose-Mär den Besucher: Eine kleine Sammlung von Holzhämmern und ein Nudelholz. Doch diese Art der Betäubung, so gestand Knud Gastmeier, sei wirklich nur ein Klischee. „In der moderneren Medizin kamen jene Hilfsmittel nie zum Einsatz.“ Fehlen dürfen sie im ersten Brandenburger Narkosmuseum trotzdem nicht. Kay Grimmer

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