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Kommentar Luftverschmutzung in Potsdam: Ein Fahrverbot kann niemand wollen

Kritiker der Einengung der Zeppelinstraße bleiben eine Alternative schuldig. Doch ein Verzicht auf die Maßnahme könnte auf ein Fahrverbot hinauslaufen. Ein Kommentar.

Ein Kommentar von Marco Zschieck

Die Diskussion um die Einengung der Zeppelinstraße dürfte Potsdam wohl weiterhin erhalten bleiben. Die Ergebnisse der jüngsten Umfrage könnten den Kritikern weiteres Futter liefern. Allerdings ist das Ergebnis nicht überraschend. Wer mit der Einengung kein Problem hat, ist auch nicht sonderlich motiviert, an einer Umfrage teilzunehmen. Ein repräsentatives Bild bekommt man so nicht, wie auch die Macher einräumen. Möglicherweise hätte eine andere Forschungsmethode ein aussagekräftigeres Ergebnis gebracht. 

Die Ablehnung der Einengung mag verständlich sein, hilfreich ist sie jedoch nicht. Sie bietet nämlich keine Alternativen, die kurzfristig umsetzbar sind. Ein dritter Havelübergang mit ohnehin zweifelhaftem Nutzen würde erst in vielen Jahren realisiert werden können – von den horrenden Kosten ganz zu schweigen. 

So lange kann man weder die Anwohner der stark belasteten Zeppelinstraße vertrösten noch die Deutsche Umwelthilfe. Die hatte nun schon in mehreren Städten mit Klagen wegen der nicht eingehaltenen Grenzwerte Erfolg und erstritt vor Gericht Fahrverbote für Dieselautos. Das dürfte nicht im Sinne der Einpendler aus den Umlandgemeinden oder der Wirtschaft sein. Potsdam ist gut beraten, alles zu versuchen, um Klagen zu vermeiden.

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