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Abgerenzt. Seit mehr als einem Jahr versperrt ein Zaun den Zugang zu der öffentlichen Grünanlage.

© Andreas Klaer

Streit um Pfingstberg-Sanierung: Döpfners beredtes Schweigen

Nachdem eine Beteiligung der Stadt an den Pflegekosten für das Pfingsberg-Areal unwahrscheinlicher wird, sucht die Schlösserstiftung einen Ausweg. Ende März soll wieder verhandelt werden.

Potsdam - Springervorstand Mathias Döpfner schweigt: Nachdem die Kommunalpolitik einer finanziellen Beteiligung der Stadt an seinem umstrittenen Pfingstberg-Projekt eine klare Absage erteilt hat, fallen die Reaktionen zurückhaltend aus. Wahlpotsdamer Döpfner wollte sich am Mittwoch nicht äußern – die Schlösserstiftung wartet nun, ob die Stadt neue Vorschläge macht.

Wie berichtet hatte der Bauausschuss am Dienstag einstimmig beschlo ssen, dass die Stadt nicht für die jährlichen Pflegekosten des Parks aufkommen soll. Damit ist ein von der Stadt vorgelegter Kompromissentwurf praktisch gescheitert. Demnach hätte Döpfner einen kleineren Teil des Parks um seine Villa Henckel am Pfingstberg privat nutzen dürfen als ursprünglich vorgesehen – wenn er im Auftrag der Schlösserstiftung ihren Park und die dortige Villa Schlieffen auf eigene Kosten saniert. Die Stadt hätte im Gegenzug die Kosten der Parkpflege im öffentlichen Teil übernommen – es geht um 215 000 Euro jährlich. Das aber lehnt die Stadtpolitik ab – die für Döpfner jetzt vorgesehene Fläche wurde dagegen bestätigt.

Ohne Einigung könnte der Zaun weiter stehen bleiben

Eigentlich sollte der jetzt auf Ablehnung stoßende Vorschlag zur Vermeidung eines langjährigen Rechtsstreits um den – laut Stiftung aus Verkehrssicherheitsgründen – aufgestellten Zaun dienen. Gegen diesen laufen zwei Bürgerinitiativen seit mehr als einem Jahr Sturm. Zugleich ruht ein ordnungsbehördliches Verfahren zur Beseitigung des Zauns, der nach Ansicht der Stadt gegen Vorgaben des Bebauungsplans verstößt. Dieses Verfahren gegen den Zaun würde wieder aufgenommen, wenn keine Lösung zustande kommt. Dann ist laut Stadtplanungschef Andreas Goetzmann aber mit langwierigen gerichtlichen Auseinandersetzungen zu rechnen – ohne dass der Zaun abgebaut werden könnte. Zudem löse ein Rechtsstreit laut Goetzmann auch nicht das prinzipielle Problem, wie viel Fläche des Parks öffentlich werden und wie viel Land Döpfner privat nutzen kann.

Die Schlösserstiftung reagierte am Mittwoch abwartend. Sollte die Kompromissvariante keine Mehrheit finden, bliebe abzuwarten, „ob möglicherweise seitens der Stadt Vorschläge zum weiteren Vorgehen unterbreitet werden“, so Sprecher Frank Kallensee. Allerdings habe die Stadtspitze selbst eine finanzielle Beteiligung an den Pflegekosten vorgeschlagen, erinnerte er. Und klar sei auch, dass die Stiftung die Pflegekosten nicht aufbringen könne. Gerade deswegen habe man sich vor zwei Jahren mit Döpfner auch einen Partner zur Sanierung des Welterbe-Areals gesucht. So gelte es nun „weitere Möglichkeiten auszuloten“, wie die Pflegekosten aufgebracht werden können, sagte Kallensee. Aus dem Umfeld Döpfners hieß es am Mittwoch lediglich, man warte nun auf eine weitere Verhandlungsrunde Ende des Monats – man müsse nun wieder von vorn diskutieren, ohne dass die Sanierung des Areals beginnen könne.

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