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Landeshauptstadt: Disput um Einkaufszentrum

Center am Kreisel geplant / IHK will Verkleinerung

Groß Glienicke - Der ganz große Proteststurm blieb aus am Donnerstagabend auf der Informationsveranstaltung zum Bebauungsplan 21 in Groß Glienicke. Doch einige der knapp 30 Besucher ließen ihrem großen Unmut über die Planungen freien Lauf, so dass Veranstaltungsleiter und Ortsvorsteher Franz Blaser mehrmals sein Glöckchen schwingen und zur Ruhe mahnen musste.

Auf der Veranstaltung stellten der Architekt sowie Vertreter der Stadtverwaltung die bisherigen Planungen für das Gebiet nordöstlich des Groß Glienicker Kreisels vor. Nach dem Willen der Planer soll auf dem Gelände in unmittelbarer Nähe zum Kreisel ein Einkaufszentrum entstehen. Für den dahinter gelegenen Bereich zwischen der Landesstraße nach Seeburg und der Bundesstraße 2 sehen die Planungen eine Verdichtung der Wohnbebauung vor. Insbesondere zum geplanten Einkaufszentrum gehen die Meinungen der Bürger weit auseinander. Die einen halten die Einkaufsmeile für überdimensioniert, die anderen freuen sich schon darauf. Auf ungefähr 4000 Quadratmetern Verkaufsfläche sollen die Groß Glienicker und Kunden aus den umliegenden Ortschaften dort künftig shoppen können. Bisher stehen im Albrechtshof und im See-Center zusammen etwa 1800 Quadratmeter Verkaufsfläche zur Verfügung. Angesichts von nur etwas über 4000 Einwohnern in Groß Glienicke fürchten einige Bürger, dass entweder am Kreisel eine Investruine in den märkischen Sand gesetzt wird oder an anderer Stelle Läden dicht machen müssen. Die Kritiker erhalten dabei Unterstützung von der Industrie- und Handelskammer. Sie hat sich in ihrer Stellungnahme dafür ausgesprochen, die Dimension noch einmal zu überdenken, da bestehende Einzelhandelseinrichtungen Schaden nehmen könnten. Nach Ansicht der IHK wäre zur Versorgung Groß Glienickes „ein weitaus kleiner dimensioniertes Nahversorgungszentrum ausreichend“. Erik Wolfram vom Bereich Stadtentwicklung stellte auf der Veranstaltung denn auch nicht gänzlich in Abrede, dass jedenfalls das See-Center bei Verwirklichung der Planungen viele Kunden verlieren dürfte. Doch das Podium hielt das mögliche Sterben des See-Centers offenbar für eine unter Umständen hinzunehmende Begleiterscheinung.

Im Rahmen der Bürgerbeteiligung können noch bis 16. Januar Einwendungen gegen den Bebauungsplanentwurf erhoben werden. Die Planunterlagen liegen in der Stadtverwaltung sowie im Büro des Ortsvorstehers aus. Auf der Homepage der Landeshauptstadt sind sie ebenfalls einzusehen. Holger Catenhusen

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