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Links und rechts der Langen Brücke: Diskurs als Gewinn

Links und rechts der Langen Brücke Sabine Schicketanz lobt die beispielhafte Debatte über die Flügelbauten am Nauener Tor Der Sturm der Entrüstung hat sich zwar noch nicht gelegt, doch die Zeichen für eine friedliche Einigung stehen gut: Die Diskussion, ob das Brandenburger Tor Flügelbauten bekommen soll und wenn ja, wie sie aussehen sollten, läuft vorbildlich. Dies war nicht unbedingt abzusehen, schließlich hatten die von Investor und Architekt präsentierten Entwürfe zunächst bei einer Mehrheit der Potsdamer Abneigung hervorgerufen.

Links und rechts der Langen Brücke Sabine Schicketanz lobt die beispielhafte Debatte über die Flügelbauten am Nauener Tor Der Sturm der Entrüstung hat sich zwar noch nicht gelegt, doch die Zeichen für eine friedliche Einigung stehen gut: Die Diskussion, ob das Brandenburger Tor Flügelbauten bekommen soll und wenn ja, wie sie aussehen sollten, läuft vorbildlich. Dies war nicht unbedingt abzusehen, schließlich hatten die von Investor und Architekt präsentierten Entwürfe zunächst bei einer Mehrheit der Potsdamer Abneigung hervorgerufen. Viele fragten sich, ob dies jetzt bereits beschlossene Sache sei, monierten mangelnde Transparenz und vermuteten gar, es sollten Tatsachen geschaffen werden. Das dem nicht so ist, zeigt das Verhalten von Stadtverwaltung und Investor. Erstere machte deutlich, dass ohne ein Votum der Stadtverordneten nichts geht. Letzterer zeigte sich äußerst gesprächsbereit und signalisierte sogar, nicht gegen den Willen der Potsdamer bauen zu wollen. Besser also kann es kaum laufen, wenn es darum geht, einen städtebaulich so präsenten Platz zu bebauen. Natürlich wird es keine „Volksabstimmung“ darüber geben, doch bis die Stadtverordneten ihre Stimmkarten heben, können noch jede Menge Argumente ausgetauscht werden. Damit müssen beide Seiten zufrieden sein – Befürworter und Gegner einer Bebauung, Verfechter der modernen Architektur und der Historie. Solch eine Debatte könnte zudem Vorbildwirkung haben – für andere Privatinvestoren, die dort bauen wollen, wo der Grund und Boden der Stadt gehört. Werden sie öffentlich aktiv, ist ihnen im Nachhinein ein guter Rufe nahezu garantiert. Denn die Potsdamer werden weniger das Gefühl haben, mancherorts von einer Architektur umgeben zu sein, die ihnen nicht zusagt – und bei den vorangegangenen Entscheidungen keine Mitsprache gehabt zu haben. Egal, welche Entscheidung für das Brandenburger Tor fällt: Geht der öffentliche Diskurs so weiter, wird schon das ein Gewinn für die Stadt sein.

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