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Kommentar über Rechenzentrum-Künstler: Die ganze Hand

Dass sich Potsdamer Künstler an Kulturstaatsministerin Monika Grütters wenden, ist strategisch nicht besonders klug, meint PNN-Autor Henri Kramer.

Potsam - Die Redensart ist bekannt: Man reicht den kleinen Finger, das Gegenüber nimmt die ganze Hand oder gleich den Arm. So verhalten sich gerade die Nutzer des Rechenzentrums. Vor zwei Jahren hat die Stadt klug entschieden, auch um die Raumnot der Potsdamer Künstler zu lindern, das Rechenzentrum zeitweise als Refugium für Kreative zur Verfügung zu stellen. Auf zeitweise liegt dabei die Betonung, immer auch in Abhängigkeit davon, wann nebenan die Arbeiten am Wiederaufbau des Turms der Garnisonkirche beginnen – nun wohl im kommenden Jahr. Anstatt aber nun sachlich zu verhandeln, wie die genehmigten und durch Stadtverordnetenbeschlüsse längst abgesegneten Turm-Bauarbeiten für die Künstler möglichst verträglich vonstattengehen könnten, wählen diese mit einem offenen Brief an die Kulturstaatsministerin den konfrontativen Weg.

Klug ist das nicht – nicht im Hinblick auf die Garnisonkirchen-Stiftung, die ja aus Sicht der Künstler möglichst kompromissbereit sein soll, und auch nicht für eine mögliche Verlängerungsoption für das Rechenzentrum durch die Stadt. Denn der Eindruck ist: Die Künstler bekommen Hilfe und wollen plötzlich noch viel mehr – eben möglichst die Absage für den Turm, dessen Bau aber die gewählte Mehrheit der Stadtverordneten längst abgesegnet hat.

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