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HINTERGRUND: Die Entwicklung der Potsdamer Hochschulen

An der Fachhochschule Potsdam ist die Nachfrage nach Studienplätzen auch zu diesem Wintersemester ungebrochen. Mit 4400 Bewerbungen sei die Zahl der Interessierten im Vergleich zum Vorjahr um rund 250 Bewerber gestiegen, meldete die Hochschule.

An der Fachhochschule Potsdam ist die Nachfrage nach Studienplätzen auch zu diesem Wintersemester ungebrochen. Mit 4400 Bewerbungen sei die Zahl der Interessierten im Vergleich zum Vorjahr um rund 250 Bewerber gestiegen, meldete die Hochschule. Insgesamt werden nach aktuellem Stand knapp 900 Erstsemester immatrikuliert. Die FH hat damit rund 4000 Studierende – und wächst weiter. Für den besonders nachgefragten Studiengang Soziale Arbeit war die Zahl der Bewerbungen auf 2131 gestiegen. Die Bewerbungen für den Masterstudiengang Urbane Zukunft, der erst im vergangenen Jahr eröffnet wurde, haben sich laut FH mehr als verdoppelt.

Die neuen Studierenden erwartet nach Worten des FH-Präsidenten Eckehard Binas eine gut aufgestellte Hochschule mit einem Jahresetat von rund 23 Millionen Euro, 75 000 Quadratmetern Nutzfläche, 23 Studiengängen, fünf Fachbereichen und 105 Professoren. Immerhin 38 Prozent der Professoren sind weiblich – im Bundesdurchschnitt sind es nur rund 23 Prozent.

2017 ist für die FH ein besonderes Jahr, weil sich zum 25. Mal der Parlamentsbeschluss zu ihrer Gründung jährt. Just in diesem Jahr wird die Fachhochschule endlich auf ihrem zentralen Campus an der Kiepenheuerallee zusammengeführt. Bis zum Sommer 2017 noch studierte ein Teil der FH-Studierenden im alten Gebäude am Alten Markt, das nun abgerissen werden soll. Der Abschied von 25 Jahren in der Friedrich-Ebert- Straße wird am 21. Oktober mit einer Kehraus-Feier begangen. Nicht wie ursprünglich geplant im leergezogenen FH-Gebäude, sondern mit einem „Markt der Erinnerungen und Perspektiven“ vor dem alten FH-Bau. Ab 17 Uhr werden dort noch einmal letzte Schlaglichter auf einen „im Verschwinden begriffenen Ort“ geworfen. Um 22 Uhr wird dann eine „Kehraus-Tram“ zum Campus Kiepenheuerallee fahren, wo im wiedereröffneten Casino auf dem FH-Campus eine gemeinsame Aufbruch-Party mit Bands und DJs gefeiert wird.

An der Filmuniversität Babelsberg „Konrad Wolf“ wurden zum neuen Semester 180 neue Studierende begrüßt, insgesamt hat die Filmuni damit rund 650 Immatrikulierte. Die Filmuniversität zählt sich selbst zu den modernsten und größten Filmschulen Deutschlands. Im Juli 2014 erlangte sie als erste deutsche Filmhochschule den Universitätsstatus. „Mit ihrem einzigartigen gewerke- und teamorientierten Ausbildungsprofil, den erfolgreichen Produktionen und innovativen Forschungsprojekten trägt die Filmuniversität zur Zukunft der Bewegtbildmedien bei“, so die Hochschule. Neu ist in diesem Jahr der Weiterbildungsstudiengang Digital Media Law and Management, den die Filmuni zusammen mit dem Erich Pommer Institut startet – 24 Studierende sind dafür zugelassen, davon 14 an der Filmuni und zehn an der Universität Potsdam.

Insgesamt sind an den drei öffentlichen Hochschulen in Potsdam zusammen mit der Universität Potsdam (s. Text rechts) rund 24 400 Studierende immatrikuliert. Hinzu kommen Studierende der Fachhochschule Clara Hoffbauer sowie der Fachhochschule Sport & Management, beides sind private Hochschulen. An der Universität Potsdam beginnen zum Wintersemester 2017/18 rund 4100 Studierende ihr erstes Fachsemester. 2650 von ihnen nehmen zum ersten Mal ein Studium an einer Hochschule auf, die anderen wechseln das Fach oder die Hochschule. Damit zählt die Universität nach derzeitigem Stand 19 730 Studierende, etwas mehr als im vergangenen Herbst. Für den Vizepräsident für Lehre und Studium, Andreas Musil, spricht die Entwicklung für den guten Ruf der Hochschule: „Auch wenn die Immatrikulation, insbesondere der Masterstudiengänge, noch nicht abgeschlossen ist, können wir bereits jetzt feststellen, dass sich unsere Universität bei Studieninteressierten einer konstant hohen Beliebtheit erfreut.“ Man nehme die große Nachfrage als Ansporn für die Weiterentwicklung des Lehrangebots, so Musil. Auf jeden Studienplatz gab es nach Angaben der Hochschule im Durchschnitt sieben Bewerbungen. Besonders gefragt waren Studiengänge wie Psychologie, Medienwissenschaften und Betriebswirtschaftslehre, aber auch die Lehramtsstudiengänge. Auch der neu eingerichtete Bachelorstudiengang Soziologie stieß auf großes Interesse. Die Nachfrage habe hier das Angebot um das 14-fache überstiegen. Als erste deutsche Hochschule führt die Universität zum Wintersemester nun einen Masterstudiengang für Wirtschaftsinformatik und Digitale Transformation ein. Er verfolgt einen interdisziplinären Ansatz zwischen den Fächern Wirtschaftsinformatik, Informatik, Betriebswirtschaftslehre und Verwaltungswissenschaft. Hier sollen zukünftige Chief Digital Officers (CDO) und Chief Executive Officers (CEO) für die digitale Wirtschaft und Gesellschaft ausgebildet werden.

Deutschlandweit einzigartig ist auch der neue Masterstudiengang Angewandte Kulturwissenschaft und Kultursemiotik, der ein berufs- und praxisnahes Curriculum aufweist. Zudem wird hier in Kooperation mit der Universität Turin ein binationaler Master mit doppeltem Abschluss angeboten. Diese Kombination konzentriert sich auf die Analyse und Optimierung von sprachlichen, visuellen, audiovisuellen und medialen Formen der Kommunikation. Auch in den Erdwissenschaften gibt es einen neuen international ausgerichteten Masterstudiengang: Im englischsprachigen Studiengang „Remote Sensing, geoInformation and Visualization“ geht es um Technologien der Fernerkundung und Methoden der Datenverarbeitung. Mit Modellen und Theorien werden Geoinformationen untersucht und schließlich mit modernen Möglichkeiten der Visualisierung aufbereitet und kommuniziert.

Der Präsident der Universität, Oliver Günther, kündigte zudem an, dass im neuen Semester mit dem Wissenschafts- und dem Bildungsministerium Gespräche über eine qualitative und quantitative Ausweitung des Lehrerstudiums fortgeführt werden sollen. Auch die Frage der Gesundheitswissenschaften werde eine Rolle spielen. Hier kooperiert die Uni eng mit der BTU Cottbus-Senftenberg und der Medizinischen Hochschule Brandenburg. „Ziel ist es, das Projekt ,Gesundheitscampus Brandenburg’ durch eine gemeinsame Fakultät zu unterlegen“, so Günther.

Die Zahl der Studierenden lag im Sommersemester 2017 im Land Brandenburg bei knapp 48 000, darunter rund 24 500 an Hochschulen in Potsdam. Das entspricht in etwa dem Wert aus dem Vorjahr. Zum Wintersemester 2016/17 liegt die durchschnittliche Bewerberquote in den NC-Studiengängen an der Uni Potsdam bei rund acht Bewerbungen je Studienplatz. Die Absolventenzahlen an den Landeshochschulen sind gegenüber 2011 im Jahr 2016 um rund 14 Prozent gestiegen. Einen besonderen Service für Potsdamer Studierende bietet die Verbraucherzentrale Brandenburg an: Eine Beratung für Fragen um Versicherungen, Warenumtausch oder auch Internetverträge. Für Studierende der Uni oder FH Potsdam ist die Beratung auf Grund einer Kooperation mit dem AStA Potsdam kostenlos. Weiter Informationen im Internet unter www.verbraucherzentrale-brandenburg.de. Kix

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