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Heißwasserstopp: „Die Drohung steht im Raum“

Der Wärmeversorger Techem droht weiter damit, für 270 Haushalte im Wohngebiet Am Schlaatz die Wärmeversorgung einzustellen.

Am Schlaatz -  Den gestrigen 2. Mai – das zuletzt angegebene Datum für den Lieferstopp – ließ Techem jedoch verstreichen. Stattdessen kündigte das Unternehmen nun einen Stopp der Wärmelieferung für zahlreiche Mehrfamilienhäuser in den Straßen Otterkiez und Bisamkiez für den 15. Mai an. „Die Androhung steht noch im Raum“, erklärte Techem-Sprecherin Ute Ebers am Mittwoch den PNN: „Wir setzen den Lieferstopp nochmal für 14 Tage aus.“ Zunächst war der Warmwasserstopp sogar für den 26. April angekündigt, dann aber auf den 2. Mai verschoben worden.

Grund für die angedrohte Abschaltung der Heizungs- und Heißwasser-Versorgung seien offene Rechnungen des Hauseigentümers, der Allgemeinen Wohn-Anlagen und Grundbesitz GmbH & Co. KG (Awag), in Höhe von etwa 300 000 Euro, wie Techem mitteilte (PNN berichteten). Seit Beginn des Jahres 2011 sei die Awag den Zahlungsaufforderungen „wiederholt nicht in voller Höhe nachgekommen“, so Techem. Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) informierte am Mittwoch die Stadtverordneten, bei Gesprächen mit dem Mutterunternehmen der Awag sei erreicht worden, dass ein neues Zahlungsangebot an den Wärmeversorger abgegeben wird. „Es gibt Signale der Awag, die uns veranlasst haben, den Lieferstopp bis zum 15. Mai auszusetzen“, kommentiert Peter Metz, Geschäftsführer der Techem Energy Contracting GmbH.

Die Verwaltung werde weiter mit dem Eigentümer Awag und dem Energieversorger in Kontakt bleiben, sagte Oberbürgermeister Jakobs. Er betonte auf Nachfrage der Fraktion Die Andere, der Vorfall gebe Anlass darüber nachzudenken, wie die Interessen der Mieter bei der Privatisierung von städtischen Wohnungen besser geschützt werden könnten. Die betroffenen 270 Wohnungen am Schlaatz hatten zuvor der kommunalen Gewoba gehört. Nunmehr wolle die Awag die Wohnungen erneut weiterveräußern, sagte der Linke-Stadtverordnete Steffen Wollenberg in der Stadtverordnetenversammlung. Er habe entsprechende Informationen erhalten, wonach die Verkaufsbemühungen weit gediehen seien.

Die angedrohte kalte Dusche für Hunderte Schlaatzer hatte zu empörten Reaktionen geführt. Die Bundestagsabgeordnete Andrea Wicklein (SPD) forderte ebenso wie der Stadtfraktionschef der Linken, Hans-Jürgen Scharfenberg, dass die Differenzen nicht auf dem Rücken der Mieter ausgetragen werden. gb/SCH

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