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Junge Semester. Rund 900 Erstsemsemester beginnen in diesen Tagen ihr Studium an der FH Potsdam, im Vorjahr waren es 811. Die Hochschule wächst weiter und hat nun circa 4000 Studierende.

© A. Klaer

Landeshauptstadt: Der Zukunft vorgreifen

FH-Präsident begrüßt Erstsemester im Theaterhaus

Er selbst könne sich nur noch dunkel an seinen ersten Studientag erinnern, sagte FH-Präsident Eckehard Binas am Montag vor den neuen Studierenden, die zur Begrüßung in Hans Otto Theater gekommen waren. Rund 900 Erstsemester beginnen in diesen Tagen ihr Studium an der Fachhochschule Potsdam. Zu seinem Studienbeginn habe ein Funktionär Ende der 1970er-Jahre an der Berliner Humboldt Universität den Erstsemestern prophezeit, dass sie zu 80 Prozent in ihrer Studienzeit ihren Lebenspartner finden würden. „Das hat natürlich nicht gestimmt“, so Binas. „Die Zeiten ändern sich.“

Heute sei eine Hochschule eine Art Labor. Was hier erarbeitet werde, sei immer auch so etwas wie ein Vorgriff auf eine mögliche Zukunft, so Binas. Hier könne man noch Dinge ausprobieren, sich fast täglich neu erfinden, die FH sei ein Inkubator, ein Schutzraum, in dem die Probleme der Gesellschaft benannt und diskutiert werden können, aus dem Lösungsvorschläge kommen. „Insofern unternimmt Hochschule etwas für die Zukunft.“

Die neuen Studierenden erwarte ein „gut aufgestellter Laden“, wie Binas sagt – mit nun rund 4000 Studierenden, einem Jahresetat von rund 23 Millionen Euro, 75 000 Quadratmetern Nutzfläche, 23 Studiengängen, fünf Fachbereichen und 106 Professoren, von denn immerhin 38 Prozent weiblich sind. Im Bundesdurchschnitt sind es nur rund 23 Prozent. Die Nachfrage nach den Studienplätzen der FH ist unverändert groß: Mit 4400 Bewerbungen sei die Zahl der Interessierten im Vergleich zum Vorjahr um rund 250 gestiegen, hieß es.

Die Dozierenden nannte Binas das Kernelement der Fachhochschule: Ihr Sinn sei es, sich im die geistige Entwicklung der Studierenden zu kümmern. „Das ist unser höchstes Gut“, sagte Binas. 2017 sei insofern ein besonderes Jahr für die FH, weil sich zum 25. Mal der Parlamentsbeschluss zu ihrer Gründung jährt. Und just in diesem Jahr wird die Fachhochschule endlich auch auf ihrem zentralen Campus an der Kiepenheuerallee zusammengeführt. Bis zu diesem Sommer noch studierte ein Teil der FH-Studenten im Gebäude zwischen Friedrich-Ebert Straße und Altem Markt, das nun abgerissen werden soll. Nach der Besetzung des Baus durch Abrissgegner war der Umzug etwas früher gekommen als geplant – nicht unbedingt zum Verdruss der Hochschule, die seit vielen Jahren auf den Zentralcampus drängte.

Der Abschied von 25 Jahren in der Friedrich-Ebert-Straße wird nun am 21. Oktober mit einer Kehraus-Feier begangen. Nicht wie ursprünglich geplant im leergezogenen FH-Gebäude, sondern mit einem „Markt der Erinnerungen und Perspektiven“ vor dem alten FH-Bau. Ab 17 Uhr werden dort noch einmal letzte Schlaglichter auf einen „im Verschwinden begriffenen Ort“ geworfen. Unter anderem auch mit alternativen Architekturstudien zum Alten Markt, interaktiven Projektionen und Reportagen des DDR-Fernsehens über das Institut für Lehrerbildung der Pädagogischen Hochschule, das zu DDR-Zeiten in dem Bau angesiedelt war. Um 22 Uhr soll dann eine „Kehraus-Tram“ zum Campus Kiepenheuerallee fahren, wo im wiedereröffneten Casino eine gemeinsame Aufbruch-Party mit Bands und DJs gefeiert wird. Jan Kixmüller

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