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Der Bauboom in Potsdam (hier: Bornstedter Feld) hat bislang noch keine niedrigeren Mietpreise nach sich gezogen.

© Lutz Hannemann

Wohnen in Potsdam: Demo gegen hohe Mieten

Das Bündnis „Stadt für alle“ kritisiert die Pro Potsdam. Am 15. September ist bereits Zug durch die Innenstadt geplant.

Von Peer Straube

Potsdam - Keine Privatisierungen kommunaler Grundstücke oder Wohnungen mehr, keine Abrisse von DDR-Gebäuden wie Fachhochschule oder Rechenzentrum, Schaffung preiswerter Wohnungen in allen Stadtteilen. Das sind nur einige der Forderungen, mit denen das Bündnis „Stadt für alle“ am 15. September in der Potsdamer Innenstadt gegen steigende Mieten in der Landeshauptstadt demonstrieren will.

Als einen der Hauptschuldigen der Entwicklung haben die Initiatoren die städtische Bauholding Pro Potsdam ausgemacht, mit einem Bestand von rund 17 000 Wohnungen auch größter Vermieter der Stadt. Die Pro Potsdam agiere inzwischen eigenmächtig und unabhängig von der Stadtpolitik, kritisierte Holger Zschoge vom Bündnis „Stadt für alle“. Mehr als 20 Immobilien habe das städtische Unternehmen – meist gegen den Willen der Mieter – in den letzten Jahren gegen Höchstgebot verkauft. Damit verstoße die Pro Potsdam gegen das von ihr selbst mit erarbeitete wohnungspolitische Konzept. Pro-Potsdam-Sprecherin Jessica Beulshausen wies die Kritik als „falsch“ zurück. Alle Inhalte und Leitideen des Konzeptes würden eingehalten, sämtliche Grundstücksverkäufe seien vom Aufsichtsrat, der Stadt oder den Stadtverordneten bestätigt worden.

"Stadt für alle" will auch gegen den FH-Abriss demonstrieren

Das Bündnis „Stadt für alle“ will zugleich auch gegen den geplanten Abriss von DDR-Gebäuden wie der FH demonstrieren. Diese Pläne führten ebenfalls zwangsläufig zu höheren Mieten, weil öffentliche Grundstücke privatisiert und mit zumeist teuren Wohnhäusern bebaut würden, erklärte Zschoge.

Starten soll die Mietenstopp-Demo am 15. September um 17 Uhr am Leipziger Dreieck, vor dem Schwimmbad. Geplant ist dann ein Zug durch die Innenstadt – über die Lange Brücke, die Breite und die Dortu- zur Charlottenstraße, über den Luisenplatz und die Schopenhauerstraße zur Hegelallee und schließlich durch die Friedrich-Ebert-Straße bis zum Alten Markt, wo um 19 Uhr die Abschlusskundgebung stattfinden soll.

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