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Interview mit Monika Grütters: „Das Potsdamer Weltkulturerbe ist herausragend“

Frau Grütters, das erste, 155 Millionen Euro schwere Paket zur Rettung bedrohter Preußenschlösser hat der Bund zur Hälfte bezahlt. In der Neuauflage geht es um die doppelte Summe.

Von Peer Straube

Frau Grütters, das erste, 155 Millionen Euro schwere Paket zur Rettung bedrohter Preußenschlösser hat der Bund zur Hälfte bezahlt. In der Neuauflage geht es um die doppelte Summe. Gehen Sie mit?

Diese Tranche halte ich für realistisch. Aber Berlin und Brandenburg müssen das Paket kofinanzieren, so schreibt es die Verfassung vor. Es bringt nichts, wenn wir die Länder überfordern.

Der erste Masterplan läuft Ende 2017 aus. Wie geht es dann weiter?

Das preußische Weltkulturerbe hat für uns eine enorme Bedeutung. Der weiteren Sanierung dieser Anlagen messen wir daher auch eine hohe Priorität zu – hier im Grottensaal stehen wir in einem der berühmtesten Säle der Welt. Der Sanierungsbedarf, auch an diesem Schloss, ist aber weiterhin sehr hoch. Dieser Aufgabe werden wir uns stellen. Wir können den Bedarf nur über einen langen Zeitraum in größeren Jahrestranchen abarbeiten. Über die genauen Konditionen müssen wir mit der Schlösserstiftung sowie den Ländern Berlin und Brandenburg verhandeln. Im Rahmen der Haushaltsverhandlungen des Bundes habe ich bereits erste Gespräche geführt. Klar ist, dass es dabei erneut um einen dreistelligen Millionenbetrag gehen wird.

Deutschland ist aktuell mit 40 Denkmälern auf der Welterbeliste der Unesco vertreten. Sie alle brauchen Geld für ihren Erhalt. Genießen die Potsdamer Anlagen da eine Sonderstellung?

Tatsächlich gibt es nur sehr wenige Programme, wo wir Sanierungsmaßnahmen über einen langen Zeitraum mit Mitteln in solcher Höhe fördern. Zu nennen wäre da sicherlich die Berliner Museumsinsel. Auch in Weimar gibt es ein Programm, das über mehrere Jahre läuft. Aber das Weltkulturerbe der preußischen Schlösser und Gärten in Potsdam und Berlin ist in seiner Bedeutung schon herausragend – auch in seiner Bedeutung für das Land.

Die Fragen stellte Peer Straube

ZUR PERSON: Monika Grütters, 53, stammt aus Münster in Westfalen. Seit 2013 ist die CDU-Politikerin Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien.

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