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Verengung der Zeppelinstraße in Potsdam: Das Experiment beginnt

Die Zeppelinstraße wird ab Juli testweise für sechs Monate verengt. Nun beginnen die Vorarbeiten dafür.

Potsdam - Eigentlich soll die ab der ersten Juliwoche geplante testweise Verengung der abgasbelasteten Zeppelinstraße nur für sechs Monate gelten. Doch die dafür nötigen Umbauten sind immens und gehen mit Verkehrsbehinderungen einher. Das geht aus einer Antwort der Potsdamer Verkehrsverwaltung auf eine PNN-Anfrage hervor.

Für die umstrittene Verengung der Haupteinfahrtsstraße in die Stadt sollen am kommendem Samstag, dem 3. Juni, die Markierungsarbeiten beginnen. Gestartet wird mit dem Abschnitt Forststraße bis Kastanienallee, wo eine eigene Spur für den öffentlichen Nahverkehr auf dem Gleisbereich der Straßenbahn markiert wird. Dazu wird der Tramverkehr am Samstag eingestellt, es fahren Ersatzbusse. Danach wird der Abschnitt zwischen Kastanienallee und Breite Straße umgestaltet, wodurch es zu abschnittsweisen Einschränkungen komme. Unter anderem ist vorgesehen, zwei Mittelinseln in Höhe des Bahnhofs Charlottenhof und des Lidl-Markts zu installieren. Ebenso werde die Radverkehrsführung in Höhe Getränkehandel Hoffmann verändert. Zugleich bestätigte die Stadt, dass ein möglicher Rückbau der Anlagen nach dem Versuch bis zu 20 000 Euro kosten würde.

Verengte Zeppelinstraße: Kritiker fürchten Verkehrschaos

Auf der Zeppelinstraße soll wie berichtet der Autoverkehr testweise für sechs Monate eingeengt werden. Die Stadtverordneten hatten einen Zeitraum von drei Monaten empfohlen. Doch das Rathaus argumentiert, da der Versuch in die Sommerferienzeit falle, wäre er nicht repräsentativ. Das Landesumweltamt hatte sogar einen Test von mindestens einem Jahr gefordert. Die Linke-Fraktion will den Versuch per Antrag im Stadtparlament noch auf drei Monate begrenzen – Kritiker fürchten ein Verkehrschaos.

Die Umgestaltung der Zeppelinstraße ist aus Sicht der Verwaltung notwendig, da dort seit Jahren die Grenzwerte bei Luftschadstoffen regelmäßig überschritten werden. Das Vorgehen ist umstritten – zumal im Sommer auch noch andere Großbaustellen, etwa in der Nedlitzer Straße und der Nuthestraße, den Verkehr behindern. Über den Versuch will die Verwaltung am Freitag bei einer Bürgerversammlung informieren. Beginn ist um 18 Uhr im Arcona-Hotel an der Zeppelinstraße.

Fußgänger und Radfahrer müssen Gehweg nicht mehr gemeinsam nutzen

Für den Modellversuch wird der Straßenraum neu aufgeteilt. Für Autofahrer stehen dann je eine durchgängige Fahrspur stadtein- und -auswärts sowie eine Abbiegespur nach links zur Verfügung. Stadtauswärts gibt es für Fahrradfahrer einen markierten Streifen auf der Straße. Fußgänger und Radfahrer müssen so den schmalen Gehweg nicht mehr gemeinsam nutzen. Um für Pendler den Umstieg auf den öffentlichen Nahverkehr zu erleichtern, wird ab Ortseingang Potsdam bis zur Kastanienallee stadteinwärts eine Busspur auf dem Tram-Gleis markiert, damit die Busse an möglichen Staus vorbeifahren können. Die Busspur kann in Teilen als Zufahrt zum Park-and-ride-Parkplatz am Bahnhof Pirschheide genutzt werden – dort ist Platz für 161 Autos. Ab Pirschheide fahren Straßenbahnen im Berufsverkehr im Zehn-Minuten-Takt in die Innenstadt.

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Seit Anfang Mai sorgt die Tram-Baustelle an der Nedlitzer Straße für Ärger in den umliegenden Stadtteilen. Und eine Besserung ist nicht in Sicht. Ein Überblick über die Situation im Potsdamer Norden und zu möglichen Alternativen.

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