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Landeshauptstadt: & Contra

Wer ist nicht für den Weltfrieden? Aber darf man daran zweifeln, darf man sagen, dass er zwar ein hehres, aber in absehbarer Zeit unerfüllbares Ziel ist, auf das man nicht bauen sollte?

Wer ist nicht für den Weltfrieden? Aber darf man daran zweifeln, darf man sagen, dass er zwar ein hehres, aber in absehbarer Zeit unerfüllbares Ziel ist, auf das man nicht bauen sollte? Hoffen ist nicht glauben, wünschen nicht werden. Das gilt auch für eine Kunsthalle, um die es in Potsdam mal wieder – vorgeblich – geht. Wer will da schon dagegen sein? Nur, es gibt keine nennenswerte öffentliche Kunstsammlung, die derzeit nicht ausgestellt werden kann und die den Bau eines eigenen Hauses rechtfertigen würde. In Potsdam plant auch niemand eine Kunsthalle; Herrn Plattner mal außen vorgelassen – er ist Privatmann und hat die Nase voll davon, sich in Potsdamer Diskussionen instrumentalisieren zu lassen. Zu Recht, wie sich wieder zeigt: Er und die Kunsthallenidee werden benutzt – Platzhalter. Er wollte seine Kunsthalle nach seinen Vorstellungen bauen – und nicht den Langen Stall wiedererrichten. Wer nun darauf setzt oder den Anschein erweckt, man könnte mit Plattner rechnen, verkauft eine Gleichung voller Unbekannten schon als Lösung, verplant Fremdkapital. Plattner und Kunsthalle sind aber keine Alraunen für Potsdamer Wunden. Wer die Halle will, muss sich erst über den Inhalt klar werden, darüber, dass Kunst angekauft, eine Sammlung kuratiert werden muss, dass das kostet, im Zweifel zuerst Steuergeld. Nur dann muss man auch genau dafür kämpfen, statt nur ein unliebsames Projekt verhindern zu wollen. Wer Kunsthalle sagt, sollte auch Kunsthalle meinen. Peter Tiede

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