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Verkehr in Potsdam: CDU fordert Tram nach Groß Glienicke

Verbandschef Gregor Ryssel kritisiert Potsdams Verkehrspolitik und fordert bessere Anbindungen - auch in das gerade entstehende Viertel Krampnitz.

Groß Glienicke/Krampnitz - Eine Tramanbindung nach Groß Glienicke fordert der CDU-Bezirksverband Potsdam- Nord – verbunden mit heftiger Kritik an der Verkehrspolitik der Stadtverwaltung. In einer Mitteilung vom Wochenende forderte Verbandschef Gregor Ryssel eine Straßenbahnverbindung in den nördlichsten Ortsteil: „Nehmt endlich Geld in die Hand, um den Menschen ein sinnvolles Verkehrskonzept für den Norden zu präsentieren, sonst herrscht hier in wenigen Jahren ein totales Chaos.“ Bis jetzt gebe es kein nachhaltiges Verkehrskonzept, sondern nur „ideologische Lösungen“, so Ryssel, der in Groß Glienicke wohnt und auch Kreisvizechef der CDU Potsdam ist.

Als ein Beispiel nannte Ryssel die Planungen für das künftige Viertel Krampnitz, das ein autoarmer Kiez für bis zu 10 000 Menschen werden soll. „Wie soll das funktionieren? Einen halben Parkplatz pro Wohneinheit in Krampnitz, eine künstliche Beruhigung der Bundesstraße 2 auf Tempo 30 in Höhe Krampnitz. Das wollen wir nicht“, so Ryssel. Krampnitz soll ab Ende 2021 bezogen werden, eine Tramanbindung ist ab 2025 vorgesehen.

Beschwerden über verpasste Anschlussverbindungen und lange Wartezeiten 

Ryssel ist das zu wenig. Es würden keine echten Alternativen zum Auto geschaffen, etwa durch eine Aufwertung des öffentlichen Nahverkehrs. Als aktuelles Negativbeispiel nennt Ryssel die gekappte Busverbindung von Groß Glienicke zum Hauptbahnhof. „Unsere Steuern und Abgaben nehmen Sie gerne, aber einen schnellen ÖPNV schafft man hier kurzerhand einfach ab“, so seine Kritik. Immer noch gebe es eine große Anzahl von Beschwerden über verpasste Anschlussverbindungen und lange Wartezeiten am Campus Jungfernsee – wo die Busse aus Groß Glienicke nun halten und die Nutzer in die Tram Richtung Innenstadt umsteigen sollen. Der Potsdamer Verkehrsbetrieb hatte argumentiert, man wolle Parallelfahrten von Bus und Tram in Richtung Stadt vermeiden. Zugleich hatte man Verbesserungen im Detail angekündigt, etwa den häufigeren Einsatz von barrierefreien Niederflurbahnen auf der Strecke.

Auch andere CDU-Vertreter hatten in den vergangenen Monaten die Verkehrsplanungen in der Stadt kritisiert – gerade in Bezug auf Krampnitz. Und der CDU-Oberbürgermeisterkandidat Götz Friederich schimpft auf seiner neuen Internetseite zum Thema Verkehr, die SPD habe Potsdam in ein Verkehrschaos hineinregiert. Er wolle „leistungsstarke Verkehrsanbindungen in alle Richtungen“ und die Innenstadt so gestalten, dass der öffentliche Nah- und der Individualverkehr genügend Platz haben – wie das angesichts der beengten Platzverhältnisse gehen soll, verrät Friederich aber nicht. 

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