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Mit dem Umtausch alter Papierführerscheine ist der Druck auf den Potsdamer Bürgerservice nochmals gestiegen. 

© Andreas Klaer

Mehr Personal: Bürgerservice soll verbessert werden

Bis zum Jahresende sollen alle 46 Vollzeitstellen besetzt sein. Zehntausende Führerscheine müssen noch umgetauscht werden.

Potsdam - Mehr Mitarbeiter:innen und zusätzliche, kurzfristige Termine: Beim Bürgerservice soll es noch in diesem Jahr weitere Verbesserungen geben. Wie die Stadtverwaltung auf PNN-Anfrage mitteilte, sollen bis zum Jahresende alle insgesamt 46 Vollzeitstellen besetzt sein. Im Frühjahr waren es nur 34 Stellen gewesen. „Durch den geschilderten Personalaufwuchs soll es mittelfristig möglich sein, zusätzliche Termine mit kürzeren Vorlaufzeiten anzubieten“, so Sprecherin Christine Homann.

Wie berichtet hatte Personalmangel und ein unzureichendes Online-Buchungssystem für die Termine für langen Wartezeiten und viel Frust bei Potsdamern gesorgt, die wichtige Dienstleistungen vom Bürgerservice benötigten. Oberbürgermeister Mike Schubert (SPD) erklärte die Bürgerservice-Krise schließlich im Frühjahr nach langer Kritik zur Chefsache. Im Juni erklärte er die Krise für beendet.

Im Mai, Juni und Juli seien neue Mitarbeiter:innen eingestellt worden, hieß es. Nun soll sich Situation im Bürgerservicecenter nach Rathausangaben mit der Einstellung von weiteren Mitarbeiter:innen zum September und deren fortschreitender Einarbeitung sowie mit dem Einsatz von fünf weiteren administrativen Mitarbeitenden weiter entspannen. „Da die neuen Mitarbeitenden zeitversetzt ihre Tätigkeit im Bürgerservicecenter aufgenommen haben, befinden sie sich auch in verschiedenen Phasen im Einarbeitungsprozess.“ Derzeit beträgt die Mitarbeitendenzahl den Angaben zufolge 39 zuzüglich der fünf administrativen Mitarbeitenden. Durch weitere Ausschreibungen werde man bis zum Jahresende voraussichtlich auf 46 Vollzeitäquivalente kommen. 

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Grundsätzlich arbeitete das Bürgerservicecenter mit Terminvergaben. „Dadurch entstehen so gut wie keine Wartezeiten.“ Termine werden mit einem Vorlauf von 15 Wochen freigeschaltet. Durch den Personalaufwuchs solle es mittelfristig möglich sein, zusätzliche Termine mit kürzeren Vorlaufzeiten anzubieten. Seit dem 11. April wurde die Bearbeitung von Kundenanliegen ohne vorherige Terminvergabe reaktiviert. Der Schalter ist gleich rechts neben dem Eingang. „Die Wartezeit hier beträgt derzeit im Schnitt 65 Minuten“, hieß es. Zu den bereits im Voraus eingestellten Terminen würden täglich rund 50 weitere Termine je nach Personalbesetzung freigegeben. Dadurch und über die Schalter ohne vorherige Terminvergabe bestehe die Möglichkeit kurzfristig eine Dienstleistung des Bürgerservicecenters zu erhalten.

Führerscheinumtausch kommt nicht richtig voran

Wahrscheinlich kann das Rathaus mehr Mitarbeiter für den Bürgerservice auch noch für eine andere Aufgabe gebrauchen: Der Umtausch von “alten“ Führerscheinen in EU-Kartenführerscheine kommt nämlich nicht so richtig voran. Weil es aber Fristen gibt, könnte noch eine Antragswelle auf den Bürgerservice zurollen. „In Potsdam wurden aus den Jahrgängen 1953 bis 1958 4757 Führerscheine umgetauscht.“ Es bleiben schätzungsweise rund 25.000 noch umzutauschende Führerscheine. Genauer weiß es das Rathaus nicht, weil es keine örtlichen Fahrerlaubnis- beziehungsweise Führerscheinregister gibt.

Dabei sind ältere Jahrgänge dran. „Die Umtauschfristen sind nach den Geburtsjahren der Fahrerlaubnisinhaber gestaffelt“, erklärte das Rathaus. Bis 19. Januar 2022 läuft die Frist für die Jahrgänge 1953 bis 1958, bis 19. Januar 2023 sind die Jahrgänge 1959 bis 1964 dran. Potsdamer, die in den Jahren 1965 bis 1970 geboren wurden, haben noch bin zum 19. Januar 2024 Zeit. Für die Jahrgänge ab 1971 läuft die Frist am 19. Januar 2025 ab.

Ob mit den neuen 4757 Führerscheinen nun schon alle Papierführerscheininhaber der Jahrgänge 1953 bis 1958 ihrer Verpflichtung nachgekommen sind, sei unklar. Nutze jemand dieser Jahrgänge weiterhin den Papierführerschein, handelt es sich um eine Ordnungswidrigkeit, die zunächst mit einem Verwarngeld in Höhe von 10 Euro zu ahnden ist, hieß es.

Für das nächste Jahr plant die Stadtverwaltung eine weitere Neuerung: Die internetbasierte Fahrzeugzulassung i-KFZ soll ausgebaut werden. Bisher werde das System nur wenig genutzt. „Seit Einführung von i-KFZ waren es 607 Vorgänge.“ Vor rund einem Jahr waren 159. Mit der 2023 geplanten Einführung von i-KFZ Stufe 4 werde aber der Nutzerkreis erweitert. Der Nutzen von i-KFZ liege auf der Seite der Antragsstellenden, weil der Gang zur Zulassungsbehörde oder die Beauftragung eines Bevollmächtigten entfällt. Die Zulassungsbehörde werde dadurch nicht entlastet. Die Kennzeichenreservierung und Außerbetriebsetzung über i-KFZ bedeute für die Kfz-Zulassungsbehörde eher einen höheren Arbeitsaufwand.

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