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Der neue Standort des Bürgerservice in der Yorckstaße, davor die Verantwortlichen um Sozialdezernentin Brigitte Meier (SPD).

© Andreas Klaer/PNN

Bürgerservice in Potsdam zieht um: Neue zentrale Anlaufstelle öffnet am 29. Februar – Karstadt-Pläne vorerst vom Tisch

Mit der Rathaussanierung erhält der Bürgerservice neue Räume in der Yorckstraße. Jeden Mittwoch können Potsdamer auch ohne Termin ihre Anliegen vortragen.

Wer einen Reisepass beantragen oder eine neue Adresse auf dem Ausweis eintragen lassen will, muss ab dem 29. Februar nicht mehr ins Rathaus, sondern in das neue kommunale Bürgerservice-Center in der Yorckstraße 22. Was dort alles angeboten wird, stellten Ordnungsdezernentin Brigitte Meier (SPD) und der zuständige Fachbereichsleiter Karsten Lauber am Freitag der Presse vor. Anlass für den Umzug ist die begonnene Rathaussanierung.

Die wichtigste Neuerung: Jeden Mittwoch können Potsdamer auch ohne Online-Termin erscheinen. „Wir wollen das testweise versuchen“, sagte Lauber. Vor Ort kann man sich den Angaben nach Nummern ziehen oder sich per Handy registrieren, um dann mobil informiert zu werden, wenn man dran ist. Zuvor habe man sich auch die Systeme in anderen Kommunen angesehen, sagte Lauber.

Seit 2015 hatte das Rathaus vornehmlich auf die Buchung von Online-Terminen für den Bürgerservice gesetzt, was immer wieder zu Kritik geführt hat, weil kurzfristige Termine meist vergriffen waren. An dem Standort stehen 18 Schalter zur Bearbeitung von Bürgeranliegen zur Verfügung.

Ein Problem der neuen Anlaufstation, das selbst Lauber einräumte: Im Gegensatz zum Rathaus sind in der Yorckstraße am Stadtkanal nur Parkplätze für Anwohner vorhanden, nicht für Besucher oder Mitarbeiter. Nur ein Behindertenstellplatz vor dem Haus soll reichen.

Meier verwies auf nahe Parkmöglichkeiten in der Straße Am Kanal oder in der Tiefgarage in der Wilhelmgalerie. Sollte der eine Parkplatz für Behinderte nicht ausreichen, wolle man mit der Verkehrsbehörde aber die Ausweisung weiterer Parkflächen prüfen, hieß es.

Ein Blick in die Räume des neuen Bürgerservice.
Ein Blick in die Räume des neuen Bürgerservice.

© Andreas Klaer/PNN

Geplant hatte die Stadt zuletzt auch eine Servicestelle im Karstadt-Warenhaus. Doch durch die Insolvenz der Warenhauskette habe sich die Lage hier „gravierend verändert“, sagte Meier. Man wisse derzeit nicht, ob sich noch ein Käufer für Karstadt finde und wie es mit dem Stadtpalais in der Brandenburger Straße weitergehe. Daher werde die Idee zunächst nicht weiterverfolgt. Allerdings bestätigte Meier konkrete Überlegungen für weitere Bürgerservice-Standorte im Wohngebiet Am Stern und später auch im geplanten Viertel Krampnitz.

Fundbüro zieht um

Eine logistische Herausforderung sei der Umzug an sich, so Lauber. Neben 46 Mitarbeitenden, 53 PCs, 66 Monitoren, 53 Druckern und 49 Scannern werde auch das Fundbüro mit circa 1700 Gegenständen umziehen, zum Beispiel Regenschirme, Fahrräder und auch Schlauchboote. „Dies entspricht rund 200 Umzugskisten.“ Daher muss das Servicecenter vom 26. bis 28. Februar komplett geschlossen werden. Für Notfälle soll eine Hotline helfen.

Schon vor wenigen Tagen hatte die Stadt auch ein neues Serviceportal auf ihrer Internetseite unter www.potsdam.de vorgestellt, wo sich einige Dienstleistungen bereits bequem am Rechner erledigen lassen. Vor Ort an der Einfahrt zum Rathauscampus an der Hegelallee bleibt die 24-Stunden-Abholstation für Dokumente. Mit der Entscheidung, diese vor Ort zu belassen, habe man Steuermittel sparen wollen, begründete Lauber.

Die zwei Etagen in der Yorckstraße sind für zehn Jahre angemietet, plus Option für weitere fünf Jahre. In dieser Zeit wird auf dem Innenstadtcampus der Stadtverwaltung in der Hegelallee ein moderner Standort für den Bürgerservice geschaffen.

Weitere Bürgerdienstleistungen wie das Standesamt, die Autozulassungs- und die Führerscheinstelle sowie das Gewerbeamt werden voraussichtlich im ersten Halbjahr 2024 in ihre Zwischenquartiere umziehen. Bei der Kfz-Zulassungsstelle ist das ein Flachbau in der Edisonallee, beim Standesamt das Haus 23 auf dem bisherigen Verwaltungscampus. Die Führerscheinstelle und das Gewerbeamt kommen in die Helene-Lange-Straße.

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