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Bunte Vögel. 138 Kinder machen im Musical mit.

© Andreas Klaer

Landeshauptstadt: Buntspecht im Dschungel Kindermusiktheater inszeniert das

bekannte „Dschungelbuch“ von Rudyard Kipling

Was man aus Fahrradhelmen alles machen kann! Im neuen Stück des Kindermusiktheaters „Buntspecht“ sind daraus wunderbare Tiermasken geworden. Am Sonntag ist Premiere des Musicals „Das Dschungelbuch“. Dann kann man die Kostüme mit den Masken der Potsdamer Bildhauerin Josefine Mönnich bestaunen, Wolfsköpfe, Bären Tiger und Schlange. Und weil die Kinder bei diesem Stück von Anfang bis Ende unter der Maske stecken, mussten diese gut sitzen. Die Lösung war einfach: Der Helm, unsichtbar unter dem bunten Pappmaschee, wird festgezurrt und gibt Sicherheit, so Theaterleiterin Margitta Burghardt.

138 Kinder arbeiteten seit mehr als einem halben Jahr an dem neuen Stück der Theatergruppe, die in diesem Jahr ein Vierteljahrhundert Bestehen feierte. Mit zwei Besetzungen werden nun bis Mitte Dezember 18 Aufführungen im Treffpunkt Freizeit gespielt, das sind mehr als geplant. Die Nachfrage von Schulklassen und Familien nach den bunten Theaterevents ist groß, manche Vorstellungen sind bereits ausverkauft.

Die letzten Proben wurden noch mal anstrengend. Erstmals zogen die Kinder die kompletten Kostüme an und auch das Bühnenbild steht. Eine Dschungellandschaft aus künstlichen Pflanzen, Lianen aus Tauen und mächtigen Gesteinsbrocken aus Styropor überzieht die Bühne. Umgebaut werden muss zwischen den Szenen beim „Dschungelbuch“ nicht, Dschungel bleibt Dschungel im Leben des kleinen „Mowgli“, ein verlassenes Menschenkind, das mit den Tieren im Wald aufwächst und dabei von einer fürsorglichen Wolfsfamilie adoptiert wird.

Die rührige und lustige Geschichte von Rudyard Kipling wurde ein Disney-Klassiker und Burghardt freute sich sehr, dass sie vom Verlag die Genehmigung bekam, einige originale Lieder aufzuführen, darunter den Song „Versuchs mal mit Gemütlichkeit“. Damit will der dicke Bär Balu seinem Kumpel Mowgli die Sorgen vertreiben, sie tanzen über die Bühne, und im Geierhorst, ein wenig erhöht im Hintergrund, lassen sich auch die großen Vögel von der Melodie anstecken und beginnen eine Revue – sechs Kinder in Kostümen mit schwarzen Schwingen, unter denen gelbe „Vogelbeine“ hervorstaksen.

Auch bei dieser Inszenierung wurde Kostüm und Maske viel Aufmerksamkeit geschenkt, ehrenamtlich nähten und bastelten Eltern und Helfer bis zum Schluss und kümmern sich während der Aufführungen um das aufwendige Umziehen. Die vielen Kinder, 69 je Besetzung, wollen im Stück beschäftigt sein, weshalb die Tierrollen oft gruppenweise vergeben wurden. Ganze Horden von Vögeln, Erdmännchen und Elefanten singen und tanzen live zur Musik von Peter Eichstädt und Thomas Knabe über die Bühne.

Hier und da kratzt in der letzten Probe noch ein Federbüschel am Hals der Schauspieler und Choreograf Lukas Simon muss den Auftritt der Elefanten an die Gegebenheiten des Kostüms anpassen – mit Beinen aus grauen Abflussrohren und sperrigen Hüten mit Flügelohren und Rüsseln tanzt es sich zwar schlecht, aber diese Behäbigkeit steht der Elefantenfamilie gut. Am Sonntag wird alles klappen, sagt Margitta Burghardt zuversichtlich, und wendet sich gleich wieder den Kindern auf der Bühne zu. „Ich seh euch heute das erste mal mit Rüsseln – ihr seht zauberhaft aus!“ Steffi Pyanoe

Termine und Karten für 10 Euro, ermäßigt 5 Euro, unter www.kmt-buntspecht.de oder Tel.: (0331) 8171934

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