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MEINE Woche: B(r)andraum

„Das stinkt ja immer noch so hier!“ waren die ersten Worte, die mir über die Lippen gingen, als wir am Freitag den Flur unseres Probenraums betraten.

„Das stinkt ja immer noch so hier!“ waren die ersten Worte, die mir über die Lippen gingen, als wir am Freitag den Flur unseres Probenraums betraten. Ein kurzer Blick in den völlig schwarzen Raum, eine kleine Träne vergossen und weiter geradeaus in den nur einige Meter entfernten „Ersatzbandraum“. Da legten wir auch gleich los. Kein nerviger Kabelsalat, kein Soundcheck, einfach mal unplugged drauf losspielen. Was bleibt einem auch anderes übrig, wenn der Großteil des elektrischen Equipments nach dem Brand nur noch den Überresten eines Lagerfeuers ähnelt. Die Probe verlief zu unserem Erstaunen extrem produktiv. Und so entschieden wir uns an diesem Abend unseren nächsten Auftritt, der nur noch eine Woche entfernt war, spontan als Unplugged-Konzert zu geben.

Am Wochenende hatten wir erst einmal eine Menge mit der Grundreinigung des alten B(r)andraums zu tun. Die Tiefenreinigung hätten wir lieber einer Profifirma überlassen sollten. :-( Da unser Ersatzbandraum Montag und Dienstag von einer anderen Band benutzt wurde, mussten wir improvisieren. Immerhin hatten wir erst einmal richtig für den Auftritt am Freitag geprobt. Wir entschieden uns also für den Keller unseres Bassisten, in dem sein kleiner Bruder ein provisorisches Schlagzeugset aufgebaut hatte. Mehr brauchten wir auch nicht. Gitarren, Bass und Gesang konnten wir ja überall mit hinnehmen. Dieser Gedanke und das außergewöhnlich gute Wetter führte am Dienstag zu einer spontanen Unpluggedprobe auf der Freundschaftsinsel. Hier konnten wir erste positive Reaktionen auf unser unverkabeltes Experiment notieren und die ersten Flyer verteilen. Mittwoch und Donnerstag konzentrierten wir uns dann noch einmal ganz aufs Proben, das Playlist-Schreiben und darauf, uns Gedanken über die Deko der Bühne zu machen. Als auch die letzten Unklarheiten beseitigt waren, war es auch schon Freitagabend und wir saßen allesamt auf Barhockern, umgeben von Kerzen und Perserteppichen in der S13 Lounge in Potsdam. Der zweistündige Auftritt wurde ein voller Erfolg. Alles in allem ein rundum gelungener Abend.

Ich glaube, wir werden in Zukunft auch ohne einen ausgebrannten Bandraum öfter zu unseren Akkustikinstrumenten greifen und einfach drauf losspielen. :-)

Christoph Michalsky (23) – Gitarrist und Sänger der Band Dreadnought aus Potsdam

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