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Kommentar über das OSZE-Treffen in Potsdam: Bitte lächeln

Gesperrte Straßen und Einschränkungen im Nahverkehr: Die Auswirkungen des OSZE-Treffens nerven viele Potsdamer. Dabei sollte die Stadt stolz darauf sein, als Tagungsort auserkoren worden zu sein. Ein Kommentar.

Von Peer Straube

Sicher, wenn sich heute die Außenminister der OSZE-Staaten im Potsdamer Dorint-Hotel treffen, werden die Auswirkungen für viele Potsdamer erst einmal nervig sein. Wichtige Verbindungsstraßen werden gesperrt sein und weil die Teilnehmer auf einer Bootstour die Schönheit der Stadt vom Wasser aus erkunden wollen, werden aus Sicherheitsgründen temporär auch alle drei Havelbrücken dichtgemacht. Das mögen viele unschön finden, ist aber notwendig. Statt also zu nörgeln, warum sich die Minister nicht in ländlicher Abgeschiedenheit treffen, sollte Potsdam stolz darauf sein, vom Auswärtigen Amt als Tagungsort auserkoren worden zu sein. Bei dem Treffen geht es um Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa, um kontinentale Krisenherde wie die Ukraine und um weltweite wie den Kampf gegen den Terror. Das alles sind Dinge, die in einer gefühlt stetig unsicherer gewordenen Welt auch die Potsdamer angehen.

In Brandenburgs Landeshauptstadt ist man – zu Recht – stolz auf eine gute Willkommenskultur. Diesen Eindruck sollten auch die OSZE-Minister mit nach Hause nehmen können. Wenn für Pogida-Aufmärsche Brücken gesperrt werden, ist das schlimm. Heute gibt es einen triftigen Grund. Also, liebe Potsdamer, einmal tief durchatmen – und lächeln.

Und was meinen Sie? Schreiben Sie uns an leserpost@pnn.de!

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