zum Hauptinhalt
Dieser Radler wird gleich sehr nass.

© Ronny Budweth

Springen und Schwimmen: Biker über Bord

Beim Lakejumping, das am kommenden Wochenende im Rahmen der "Stadt für eine Nacht" stattfindet, springen mutige Radler mit Mountainbike oder BMX-Rad in den Tiefen See.

Potsdam - Es muss nicht immer ein Erdhügel sein, auf dem man mit seinem BMX oder Mountainbike einen komplizierten neuen Sprung samt Flugelement übt. Eine unkoordinierte Landung kann wehtun, weshalb verantwortungsvolle Kunstspringer gerne über Schaumstoffgruben üben. Auch eine Landung im Wasser kann Spaß machen und sanfter sein als eine Betonrampe – wenn man weiß, worauf man achten muss, sagt Tinko Jäckel vom Lindenpark. Jäckel betreut das Lakejumping- Event, das am kommenden Wochenende im Rahmen der „Stadt für eine Nacht“ in der Schiffbauergasse stattfindet.

Seit 1998 springen hier alle zwei Jahre Biker elegant bis spektakulär von der Kaimauer in den Tiefen See. Mehr als 70 Teilnehmer waren das 2015, an Land ein Vielfaches an Zuschauern.

Die Bikes müssen mit Schwimmkörpern ausgestattet werden

Das Ereignis ist straff organisiert. „Es ist Spaß – aber kein Klamauk“, sagt Jäckel. Es soll sich nach Möglichkeit niemand verletzen. Deshalb schauen sich die Organisatoren die Springer genau an. „Sie sollten schon einiges an Erfahrung mitbringen, das ist nichts für Anfänger“, sagt Jäckel. Helm und wassertaugliche Schuhe sind Pflicht. Zudem müssen ein paar Grundregeln beachtet werden: Entweder klemmt man sich das Bike zur Landung sicher zwischen die Beine – oder man wirft es weit genug von sich, sodass man sich beim Aufprall im Wasser daran nicht verletzt. „Die Zacken an den Pedalen können ganz schön scharf sein“, sagt Jäckel. Grundsätzlich sei eine Wasserlandung aber relativ risikofrei.

Zweite Regel: Benutzt werden dürfen nur Räder, die vorher gereinigt werden, damit keine Öle und Schmiermittel ins Wasser gelangen. Wer kein eigenes Bike dafür opfern will, weil in der Regel diese Bikes anschließend nicht mehr für das Fahren an Land geeignet sind, kann eines vom Lindenpark nutzen, der ein paar präparierte Wasser-Bikes aus den vergangenen Jahren zur Verfügung stellt. Die Bikes müssen zudem mit Schwimmkörpern ausgestattet werden. Dadurch erhalten sie kurzzeitig genug Auftrieb, um sofort von Helfern mit Haken eingefangen und an Land gezogen zu werden. Für Notfälle ist die Wasserwacht direkt vor Ort und kann Springer als auch Räder bergen.

"Haftung ausgeschlossen"

Gesprungen wird mit 20-Zoll-BMX-Rädern oder 26-Zoll-Mountainbikes, direkt an der Kaimauer neben dem John-Barnett-Schiff. Die Rampen sind etwa fünf Meter lang. Nach den Rädern dürfen sich auch geübte Skateboarder in den See stürzen. Wer mitmachen will, muss nicht nur Rad fahren, sondern auch schwimmen können und sollte mindestens 14 Jahre alt sein. Wer unter 16 Jahre alt ist, darf sich nur in Anwesenheit eines Erziehungsberechtigten anmelden, ab 16 Jahre genügt ein Muttizettel mit Ausweiskopie. Ein Haftungsausschluss-Formular müssen alle Teilnehmer beziehungsweise Erziehungsberechtigte unterschreiben.

Am Freitag, dem 14. Juli, von 16 bis 20 Uhr findet das Testspringen, das sogenannte Warm-up, statt. Am Samstag von 15 bis 20 Uhr wird dann mit Musik und Moderation zur „Stadt für eine Nacht“ gesprungen. Einen Wettbewerb oder Kategorien gibt es dabei nicht. Wichtig sind Spaß und Show. Das Publikum möchte am liebsten coole Tricks sehen, sagt Jäckel, alberne Verkleidungen, Kostüme oder gar gefährliches Zubehör sind weder erwünscht noch erlaubt.

Das Lakejumping passt hervorragend zum Motto der diesjährigen „Stadt für eine Nacht“: „Wasser steht Kopf, Wasser dreht durch. Wasser hat zwei Seiten“. Mehr als 120 Teilnehmer gestalten dazu das 24-Stunden-Festival der Schiffbauergasse von Samstag bis Sonntag, 14 bis 14 Uhr.

Mehr Info zum Lakejumping auf www.lindenpark.de

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false