Potsdam: Bergmann-Klinikum: Mitarbeiter wollen demonstrieren

Potsdam/Innenstadt - Beschäftigte des kommunalen Klinikums „Ernst von Bergmann“ wollen am morgigen Mittwoch gegen die derzeitigen Arbeitsbedingungen und für mehr Personal demonstrieren. Das kündigte die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi am Montag an. Zugleich kritisierte die Gewerkschaft die Verhältnisse in dem Krankenhaus-Komplex. „Viele Beschäftigte geben ihren Beruf schon nach ein paar Jahren auf oder reduzieren ihre Arbeitszeit. Grund dafür ist die immens hohe Arbeitsbelastung. Pausen können selten genommen werden, Mehrarbeit und häufiges Einspringen trotz freier Tage ist an der Tagesordnung“, teilte der zuständige Verdi-Sekretär Torsten Schulz mit.

Ab 14.30 Uhr sei ein Protestzug vom Klinikum in Richtung Stadthaus geplant, in dem die Stadtverordneten ab 15 Uhr tagen. Von den Fraktionen werde eine Stellungnahme zur Verbesserung der Personalausstattung erwartet. Auch die seit Jahren andauernde Ausgliederung vieler Arbeitsbereiche und Berufsgruppen müsse gestoppt und rückgängig gemacht werden, forderte Schulz. Zudem müsse die Stadt Potsdam in ihrer Funktion als alleiniger Gesellschafter für die vollständige Rückkehr des Klinikums in den kommunalen Arbeitgeberverband sorgen – samt der Übernahme des aktuellen Flächentarifvertrages für den öffentlichen Dienst.

Harter Sparkurs erneut in der Kritik

In der Bergmann-Klinikgruppe arbeiten in drei Krankenhäusern und sechs weiteren Tochtergesellschaften derzeit über 3000 Beschäftigte. Schon mehrfach hatte es in den vergangenen Jahren Kritik am eingeschlagenen Sparkurs und harte Tarifauseinandersetzungen gegeben. Klinikum und Stadt hatten das Vorgehen stets mit dem hohen Wettbewerbsdruck im Krankenhauswesen begründet, nur so habe man das einst defizitäre Klinikum retten können, auch vor einer Übernahme aus der Privatwirtschaft.