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Erste Bilanz zum Weihnachtsgeschäft: „Bei jammernden Händlern wird nicht gekauft“

Das Weihnachtsgeschäft hat begonnen. Eine erste Bilanz zieht Nils Busch-Petersen vom Handelsverband Berlin-Brandenburg - und er weiß, welche Geschenke häufiger unter den Weihnachtsbäumen der Region liegen werden.

Herr Busch-Petersen, die Hälfte des Advents ist schon vorbei. Wie lief das Weihnachtsgeschäft bisher für den Potsdamer Einzelhandel?

Die erste Woche war relativ ruhig, wie in den vergangenen Jahren auch. Der Umsatz ist ungefähr so gut wie im Vorjahr. Jetzt hat es aber erfreulich angezogen. Viele kaufen schon Gutscheine in den Geschäften. Die laufen besonders gut in diesem Jahr. Gutscheine muss man nicht umtauschen und es gibt keine enttäuschte Gesichter.

Welche Produkte liegen in diesem Jahr unterm Weihnachtsbaum?

Schönheitsprodukte und Parfums verkaufen sich gut, und natürlich Technikprodukte und Kinderspielzeug. Endlich läuft es auch besser für Kleidungswaren. Bislang war es wohl zu warm für Pullis. Wir hoffen aber vor allem in den kommenden zwei Wochen auf gute Umsätze. Ein Grund dafür ist die gute Beschäftigungslage. Es ist wichtig für den Einzelhandel, dass die Menschen einen festen Job haben. Auch die niedrigen Zinsen helfen. Es verzinst sich nichts so gut wie die Dankbarkeit durch ein Geschenk. Außerdem wächst Potsdam. Die meisten Menschen, die hier herziehen, haben ein hohes Einkommen.

Was ist mit dem Online-Handel? Man könnte erwarten, dass viele Kunden ins Internet ausweichen.

Das beobachten wir nicht. Sicher ist der Onlinehandel ein wichtiger Vertriebskanal geworden. Aber rund 90 Prozent der Einkäufe werden immer noch stationär getätigt. Die Herausforderung Internet ist zwar noch größer und eine attraktive Innenstadt daher noch wichtiger. Aber bei jammernden Händlern wird nicht gekauft. 

 Der Spielwarenhersteller Lego hat vor Engpässen im Weihnachtsgeschäft gewarnt und kann Bestimmtes offenbar nicht liefern. Gibt es noch andere Fälle, in denen die Nachfrage zu groß ist?

Leider nein. Aber wir freuen uns über die große Nachfrage. Gut laufen immer Holzspielzeuge und natürlich Technik wie Smartphones oder Tablet-PCs.

Die Fragen stellte Stefan Engelbrecht

ZUR PERSON: Nils Busch-Petersen (52) ist Hauptgeschäftsführer des Handelsverbandes Berlin-Brandenburg (HVBB). Er ist verheiratet, zweifacher Vater und lebt in Pankow.

Stefan Engelbrecht

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