zum Hauptinhalt
Potsdam Ortsteil Golm

© Andreas Klaer/PNN

Bedenken wegen Neubauten für Ukrainer: Sind 135 Wohnungen zu viel für Golm?

Das Sonderbauprogramm der Stadt Potsdam stößt im Ortsbeirat auf Bedenken. Erste Wohnungen sind am Eichenweg geplant.

Der Bau von insgesamt 135 Wohnungen für geflüchtete Ukrainer in Golm sorgt im Ortsbeirat für Bedenken. Nach aktuellem Stand sind 78 Wohnungen in sieben Gebäuden für 300 Personen am Eichenweg geplant, sagte der zuständige Fachbereichsleiter Wohnen, Arbeit und Integration, Gregor Jekel. Geplant seien sie mit einem bis zu sechs Räumen. Der Bauantrag werde in Kürze gestellt. Am Kossätenweg seien etwas später 63 überwiegend kleine Wohnungen für 250 Menschen vorgesehen. Bis Mitte 2024 sollen alle Wohnungen bezugsfertig sein.

Im Ortsbeirat wurde vor allem ein Informationsdefizit beklagt. Seit September habe es keinerlei neuen Infos gegeben, sagte Ortsvorsteherin Kathleen Knier (parteilos). Ein Info-Flugblatt der Pro Potsdam für Anwohner der Neubauten sei bei vielen nicht angekommen. Dabei sei das Wohlwollen des Ortes wichtig, damit das Projekt gelingt, sagte Saskia Ludwig (CDU).

Die Stadt plant mit einem Sonderbauprogramm bis 2025 mehr als 400 Wohnungen für Geflüchtete, Obdachlose und Menschen in Wohnungsnot: in Fahrland, Am Stern, am Schlaatz, in Golm und in der Waldstadt. Am Schlaatz sollen die ersten Wohnungen noch in diesem Jahr gebaut werden. Die Unterkünfte in Golm sollen für Geflüchtete vorbehalten werden.

Das weitere Wachstum Golms stieß auf Skepsis. Der Ortsteil sei zu schnell gewachsen, ohne dass die soziale Infrastruktur mithalte, hieß es. Saskia Ludwig fragte, wieso keine Unterkünfte in der Innenstadt geplant seien: „Warum wird alles an den Rand geschoben?“

Die Auswahl der Standorte für das Sonderbauprogramm hinge mit der notwendigen Geschwindigkeit zusammen, erklärte Gregor Jekel. Die Pro Potsdam müsse schnell bauen und greife auf eigene und städtische Grundstücke zurück, auf die Modulbauten gesetzt werden. Für Grundstücke in der Innenstadt seien längere Abstimmungen mit Grundstückseigentümern notwendig. „Die Innenstadt wird aber auch solche Bauprogramme bekommen“, sagte Jekel.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false