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Landeshauptstadt: Babelsberger Einzelhandel kränkelt

Dem Zentrum fehlt ein Handelsmagnet / Geschäftsinhaberinnen Genrich und Lippisch ziehen ins Krongut

Dem Zentrum fehlt ein Handelsmagnet / Geschäftsinhaberinnen Genrich und Lippisch ziehen ins Krongut Babelsberg - Die beiden Mode-Ladys Karin Genrich und Monika Lippisch, die seit 1993 eine Modeboutique in Babelsberg führen, geben das Geschäft in der Karl-Marx- Straße auf und ziehen ins Krongut. Dazu Karin Genrich: „Babelsberg hat sich leider nicht zur Laufgegend gemausert, obwohl dort sehr schön und stilvoll saniert wurde. Wir erreichen nicht mehr die benötigte Kundenfreqenz und wenn die Modeinteressierten nicht zu uns kommen, müssen wir eben zu ihnen gehen.“ Von ihrem neuen Geschäft im Krongut, das am 15. März eröffnet werden soll und in dem es am 19. März bereits zusammen mit Friseurin Manuela Epperlein ein Frühlingsfest gibt, verspricht sie sich ein stärkeres Kommen und Gehen. Leider ist die Modeboutique nicht die einzige, die unter der Babelsberger Abseitslage leidet und über zu wenig Laufkundschaft klagt. Geschäftsstraßenmanager Jan Kickinger vom Sanierungsträger Stadtkontor spricht von 15 bis 16 Prozent Gewerberaum-Leerstand in der Babelsberger City. Er nennt das allerdings kein spezielles Babelsberger Problem, sondern führt dies auf die allgemein schwierige Lage im Einzelhandel zurück. Die gute bauliche Sanierung reiche nicht aus, um Leben in die City zu bringen, meint er. Stadtkontor habe deshalb eine Gewerbeflächenbörse im Internet installiert und versuche einen qualifizierten Einzelhandel in gutem Branchenmix zu etablieren. Auf einen Einkaufsmagneten wie es das Karstadt-Stadtpalais sicher für die Potsdamer Innenstadt sein wird, hofft er nicht. Frequenzbringer, um die man sich bemüht habe, konnte man nicht motivieren. Trotzdem will Kickinger nicht unter die Schwarzseher gehen. Ein attraktiver Mieter im Eckhaus Rudolf-Breitscheid-/Karl-Marx-Straße (ehemals Schuh-Baar) könne sich nach Sanierung des Hauses beispielsweise als Magnet erweisen. Auch Karin Genrich in ihrer Funktion als Präsidentin des Handelsverbandes Berlin-Brandenburg möchte die Entwicklung gern positiv sehen: „Es ist ein so anregendes Ambiente entstanden, das es verdient, mit Leben erfüllt zu werden.“ Es müssten sich eben nur die richtigen Inhalte dafür finden. Das aber scheint nicht so leicht zu sein. So hat der Weberpark, wie Centermanager Wolfgang Kohlberg erklärte, die Einzelhandelsflächen auch nur zu 75 Prozent vermietet. Man habe keine Probleme mit Großmietern wie der Sparkasse, Rossmann oder Edeka, dafür aber vor allem mit den kleinen Läden. „Wir verhandeln sehr flexibel“, meint Kohlberg, „und versuchen Interessenten zur Selbstständigkeit zu animieren, zum Beispiel mit einer kleinen Grundmiete und einer dann später erst aufgesattelten Umsatzmiete.“ Die Aktionsgemeinschaft Babelsberg e. V. sieht ein weiteres Zugpferd neben kluger Angebotspolitik in Festen und Feiern. So werden wieder Kneipennächte im Mai und August organisiert, am 4. Juni gibt es das Radkriterium und natürlich werden Weberfest und Weihnachtsmarkt werbewirksam genutzt. dif

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