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Sport: Aufgalopp mit Gewichtswesten

Fußball-Oberligist SV Babelsberg 03 begann gestern mit seinem Training für die Meisterschafts-Rückrunde

Rastislav Hodul hat alles akribisch vorbereitet: Insgesamt 43 Trainingseinheiten und sieben Vorbereitungsspiele (siehe Kasten), dann startet der SV Babelsberg 03 beim FC Hansa Rostock II in die zweite Oberliga-Halbserie. „Ich habe schon alles geplant. Bis dahin müssen wir noch hart arbeiten“, meinte Trainer Hodul, der gestern am frühen Abend seine Fußballer zur ersten Trainingseinheit begrüßte. Bis auf Andreas Lücke, der wegen einer noch andauernden Erkältung vorzeitig wieder heinwärts fuhr und heute ins Training einsteigen will, hatte der Slowake alle seine Oberligaspieler dabei. Während Spitzenreiter MSV Neuruppin mit Neuzugang Danny Kukulies (bisher BFC Dynamo) und Ronny Ermel (Tennis Borussia Berlin/hat noch keine Freigabe) sein Training aufnahm, gab es beim SVB (noch) keine neuen Gesichter zu sehen – außer den beiden 20-jährigen Talenten Mike Schrohe (Mittelfeld) und Daniel Arsovic (Sturm) aus der eigenen zweiten Mannschaft. „Zum Wochenende werden noch der eine und andere Probant erwartet“, kündigte Hodul gegenüber den PNN an.

Nach dem obligatorischen Gang über die Waage (Hodul: „Niemand hatte sichtlich zugenommen, und ein Kilo mehr ist in den nächsten Tagen schnell wieder weg.“) schwor der Coach in einer 25-minütigen Ansprache seine Mannen auf die bis zum 21. Mai dauernde Rückrunde ein und schrieb als Motto auf eine Tafel: „Der Weg ist unser Ziel. Wie wir arbeiten, so werden wir belohnt“. Dann kurze Erwärmung und fünf 1200–Meter-Runden durch den Babelsberger Park, dessen Wege zwar etwa glatt, aber durch den Schnee gut sichtbar waren, anschließend ein kleines Spielchen auf dem Hartplatz des Karl-Liebknecht-Stadions, letztlich Dehnungsübungen im VIP-Raum des Stadions. „Das ist heute nur ein kleiner Aufgalopp, ab Mittwoch geht es richtig los. Vormittags werden wir mit dem Ball in der Halle oder auf Kunstrasen üben, und am Nachmitag wird gelaufen – ab morgen jeweils zehn Runden“, kündigte Hodul an.

Der gestern eine Neuheit bei Nulldrei einführte, die er selbst schon lange kennt: Gewichtswesten, die mit je einem Kilo bestückt waren und in der jetzigen Zeit außerdem warm halten. „Diese Westen, die auch Bayern München in der Winterpause nutzt, sollen einem effektiveren Training dienen“, erklärte Babelsbergs Coach. „Ab Mittwoch bekommt jeder Spieler entsprechend seiner eigenen Körpergröße und seines Gewichts weitere Kilo – von null bis neun Kilo ist alles möglich. Wir wollen so den Körper zusätzlich kräftigen.“

Nach knapp zweiwöchigem Konditionstanken wollen sich die Nulldreier ab 14. Januar im Trainingslager im Sporthotel Jablonec (Tschechien) den spielerischen Feinschliff holen. Dazu dienen auch zwei Testpartien beim Zweitligisten Slovan Liberec II und Erstligisten FK Jablonec 97. Für den 19. Januar sucht der SVB noch einen Spielpartner, „wobei mir mein Freund Miroslav Pelta, der Manager Sparta Prags, hilft“, so Hodul. „Sparta selbst kann nicht, weil die erste Mannschaft dann selbst im Ausland unterwegs ist und die zweite gerade ein Turnier bestreiten wird.“ Im Jablonecer Raum liege noch viel Weiß, wusste Enrico Röver gestern zu berichten. Der Nulldrei-Stürmer nutzte den Feiertags-Urlaub zu einem Trip ins nahe Spindlermühlen, „dabei fährt man auch durch Jablonec, und dort lang der Schnee ganz schön hoch“, erzählte er. Sein Trainer ist dennoch zuversichtlich. „Die dortigen Kunstrasenplätze bieten uns beste Bedingungen, außerdem gibt es mehrere Hallen, die viel Abwechslung ermöglichen. Wir werden die einzige Mannschaft im Hotel sein und uns gut vorbereiten können“, meinte Hodul, der die Feiertage daheim in Myjava, einer kleinen Stadt in den Bergen rund 100 Kilometer von Bratislava entfernt und in 70 Zentimeter hohen Schnee gehüllt, verbrachte. Am Montag kehrte er an den Babelsberger Park zurück.

Dort wird am 25. Januar auch ein ganz offizielles Testspiel gegen die eigene zweite Mannschaft ausgetragen – auf dem oberen Trainingsplatz, der bis dahin Licht haben soll. „Am Mittwoch sollen die Fundamente für die Lichtmasten gelegt werden, deshalb brauchen wir Euch morgen Vormittag für Schachtarbeiten“, kündigte Hodul gestern abend an, um seinen verdutzt wirkenden Kickern schnell zu versichern: „Nein, nein, das Letzte war nur Spaß.“

Spaß erhofft sich Björn Laars von den vorm SVB liegenden Testspielen. Babelsbergs Abwehrchef, der Silvester in Madrid bei plus 15 Grad gefeiert hatte, befand gestern nach dem zweistündigen Trainingsaufgalopp: „Das war heute alles noch ein bisschen ungwohnt – wird aber wieder.“

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