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Landeshauptstadt: Arbeitsprojekt für Lehrer aus dem Ausland

Ein neues Weiterbildungangebot für im Ausland ausgebildete Lehrer, deren Abschlüsse in Deutschland nicht anerkannt werden, ist in Potsdam gestartet. 19 Teilnehmer mit Migrationshintergrund – 18 Frauen und ein Mann – werden seit dem 3.

Ein neues Weiterbildungangebot für im Ausland ausgebildete Lehrer, deren Abschlüsse in Deutschland nicht anerkannt werden, ist in Potsdam gestartet. 19 Teilnehmer mit Migrationshintergrund – 18 Frauen und ein Mann – werden seit dem 3. Januar in 18 Monaten zur „Fachkraft für soziale Arbeit“ qualifiziert. Rund 70 Anmeldungen habe es für das landesweite Programm gegeben, berichtete gestern Julia Lexow-Kapp von der Fachhochschule Potsdam dem städtischen Migrantenbeirat. Die FH Potsdam betreut als Kooperationspartner das bundesweit einmalige Programm, das die brandenburgische Integrationsbeauftragte Karin Weiss und die Otto-Benecke-Stiftung ins Leben gerufen haben. Hintergrund sei, dass vor allem Migranten mit geisteswissenschaftlichem Lehrerstudium kaum Chancen auf dem deutschen Arbeitsmarkt hätten, so Lexow-Kapp. „Abschlüsse aus dem Ausland werden nicht anerkannt, ein neuer Abschluss in Deutschland ist für viele nicht finanzierbar.“

Das Programm wird vom Landessozialministerium und dem Europäischen Sozialfonds getragen. Die Teilnehmer müssen keine Gebühren bezahlen, bekommen Büchergeld und Fahrtkosten erstattet. Vor der inhaltlichen Ausbildung steht ein dreimonatiger Intensiv- Deutschkurs, berichtete Lexow- Kapp. Im Anschluss starte ein komprimierter Theorieteil – angepasst an den bereits hohen Bildungsstand der studierten Teilnehmer – ehe ein viermonatiges Praktikum die Weiterbildung abschließe, so die FH-Verantwortliche. Der Abschluss sei zwar staatlich nicht anerkannt, musste Lexow-Kapp einräumen, doch hätten sich bereits mehrere Sozialträger wie die Arbeiterwohlfahrt oder die Caritas interessiert gezeigt, die Absolventen nach der Weiterbildung zu beschäftigen.

Migrantenbeirat-Vorsitzende Olga Schummel (Linke) befürwortete zwar die Bemühung, Migranten in Arbeit zu bringen, kritisierte aber die Verschwendung der bereits abgeschlossenen Ausbildung im Ausland – „und das bei erwiesenem Lehrermangel“. Beiratsmitglied Uwe Fröhlich (Grüne) warnte davor, dass die bisher Abschlüsse zur Fachkraft für Sozialarbeit zu einer schlechten Bezahlung führen könnte. Lexow-Kapp gestand, dass die Gefahr existiere. „Wir wollen keine schlechte Bezahlung für die Teilnehmer, das muss in den anstehenden Gesprächen mit den Trägern abgesichert werden. KG

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