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Die Gewinnerin Alma Marwan hat die Vorlesejury überzeugt.

© Naima Wolfsperger/PNN

Stadtentscheid des Bundeswettbewerbs: Alma Marwan ist Potsdams beste Vorleserin

Eine Sechstklässlerin der Karl-Foerster-Schule hat beim Stadtentscheid des Bundeswettbewerbs gewonnen. Auch in Werder wurde am Mittwoch gelesen.

Potsdam/Werder (Havel) – So gut sind die jungen Leser aus Potsdam in diesem Jahr, so besonders ihre Buchauswahl, dass der sechsköpfigen Jury des Stadtentscheids des 60. Vorlesewettbewerbs des deutschen Buchhandels die angekündigten 20 Minuten Beratungszeit nicht ausgereicht haben. 19 Schüler haben sich gestern Nachmittag in der Stadt- und Landesbibliothek Potsdam nebst Jury einem Publikum aus Familie und Freunden gestellt.

Nach etwa einer halben Stunde, den die Grundschüler in heller Aufregung verbrachten, stand die Siegerin dann fest. Den ersten Platz machte Alma Marwan, aus der Klasse 6d der Karl-Foerster-Schule. Sie hat aus dem Buch „Ella in den Ferien“ von Timo Parvela vorgelesen. In dem Buch erlebt Grundschülerin Ella eine humorvolle und spannende Schiffsreise mit ihrer ganzen Klasse. 

„Die Bücher über Ella mag ich, weil sie immer so witzig sind“, sagt Alma Marwan. Und obwohl sich Jurymitglied und Vorjahressieger des Lesewettbewerbs, Adam Rackelmann, sofort sicher war, dass Alma den ersten Platz belegt, war das dunkelhaarige Mädchen über ihren Sieg überrascht. „Alle haben wirklich gut gelesen. Manche haben ihre Stimmen auch den Charakteren in den Büchern angepasst“, sagt sie über ihre Konkurrenten. Man habe nicht wissen können, wer den ersten Platz mache.

Das Niveau war dieses Jahr besonders hoch

Ronald Gohr, Sprecher der Stadt- und Landesbibliothek und Moderator des Vorlesewettbewerbs, zeigte sich von dem Niveau der jungen Vorleser beeindruckt. „Ich begleite den Wettbewerb seit 30 Jahren, das Niveau schwankt von Jahr zu Jahr.“ Diesmal seien auch die Bücher sehr anspruchsvoll gewesen. Die Auswahl der Titel hat das Publikum teilweise so beeindruckt, dass Gohr um eine Leseliste der vorgetragenen Bücher gebeten wurde.

Zusätzlich zu dem selbst ausgesuchten und eingeübten Vorlesetext, mussten die Grundschüler verschiedener Potsdamer Schulen auch einen ihnen unbekannten Text vortragen. Gohr legte ihnen dafür diverse Passagen des Buchs „In acht Tagen um die Welt“ von Rüdiger Bertram vor. Auch diese Aufgabe meisterten die Schüler selbstbewusst. Dass sie unter Druck und vor Publikum ihre Aufgaben so souverän meisterten, beeindruckte auch Matthias Matern, Leiter der PNN-Lokalredaktion und diesjähriges Jury-Mitglied im Vorlesewettbewerb.

Zum 60. Geburtstag des Vorlesewettbewerbs erinnerte sich Martine Hübenbecker, Mitarbeiterin der Potsdamer Stadtbibliothek und ebenfalls Jurymitglied daran, dass Erich Kästner zum Start des Wettbewerbs in Deutschland einst in der Jury saß. „Ein tolles Erbe, auf das wir da zurückblicken.“

In Werder gewann Angelina van Dyk

Gelesen wurde am Mittwoch auch in der Stadtbibliothek in Werder (Havel). Dort gewann Angelina van Dyk den Kreisentscheid Potsdam-Mittelmark West. Sie las aus dem Buch „Silber – Das erste Buch der Träume“ vor. Als unbekannter Text wurde in Werder den Schülern „Alles andere als normal“ von Jörg Isermeyer vorgelegt.

Die beiden Gewinnerinnen aus Potsdam und Potsdam-Mittelmark können sich noch nicht auf ihren Lorbeeren ausruhen. Im Mai müssen sie sich auf dem Landesentscheid beweisen. Der Bundessieger wird dann im Juni dieses Jahres in Berlin ermittelt. Im Jubiläumsjahr nehmen in ganz Deutschland etwa 600 000 Schüler der 6. Klassen teil. 

Naima Wolfsperger

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