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Fast fertig. Das Wohnhaus Mühlenstraße 2a und das rechts daneben stehende Weberhaus hat Stadtkontor in Eigenregie saniert. In der kommenden Woche soll auch an der Ecke zur Neuen Straße Baustart für ein Wohnhaus sein.

© Andreas Klaer

Landeshauptstadt: Lärmschutzwand lockt Bauherren an

Sanierung der Humboldtbrücke wirkt sich positiv auf Stadtkontor-Projekt an der Mühlenstraße aus

Von Peer Straube

Babelsberg - Die bevorstehende Sanierung der zweiten Hälfte der Humboldtbrücke sorgt für einen Entwicklungsschub bei Babelsbergs letzter großer Brache. Weil die Auffahrt zur Nuthestraße im Zuge der Bauarbeiten die lang ersehnte Lärmschutzwand bekommen soll, wächst auch das Interesse von Bauherren, ein Grundstück auf dem Baugebiet an der Ecke Mühlen-/Neue Straße zu erwerben. Für sechs Stadthäuser sucht der Babelsberger Sanierungsträger Stadtkontor bereits seit Jahren Käufer, die das Projekt über eine Baugemeinschaft verwirklichen – doch die Ungewissheit, wann der Autolärm ein Ende haben würde, hatte bislang viele Interessenten abgeschreckt.

Das hat sich nun geändert. Wie Stadtsprecherin Regina Thielemann den PNN sagte, werde die Lärmschutzwand zwar „frühestens 2013“ gebaut – aber, dass der Zeitrahmen absehbar ist, hat auch die Bauherren gelockt. Drei der sechs Häuser hat das Stadtkontor schon an den Mann gebracht – am Donnerstag sollen die Kaufverträge unterschrieben werden. „Ohne die Lärmschutzwand hätte es diesen Durchbruch nicht gegeben“, sagte Stadtkontor-Projektentwickler Dietrich Wiemer den PNN. Der Baustart ist nun für den Sommer geplant, finden sich in den nächsten Wochen auch für die letzten drei Grundstücke Interessenten, könnten sogar alle sechs Häuser in einem Zug errichtet werden. Wenn nicht, soll es einen zweiten Bauabschnitt geben. 385 000 Euro muss man auf den Tisch legen – dafür erhält man ein schlüsselfertiges, dreigeschossiges Wohnhaus mit 170 Quadratmetern Wohnfläche und einen 100 Quadratmeter großen Garten.

Auf dem Eckgrundstück Neue Straße/Mühlenstraße beginnt in der nächsten Woche der Aushub der Baugrube: Ein Babelsberger Investor will dort einen dreigeschossigen Neubau mit 18 Wohnungen errichten, 14 davon barrierefrei. Für sechs dieser Wohnungen hat die Stadt die Belegungsrechte. Das Areal hatte das Stadtkontor an den Investor, der in Babelsberg bereits mehrere kleinere Bauprojekte realisiert hat, verkauft. Auch das Nachbargrundstück, Neue Straße 8, hat Stadtkontor weiterveräußert. Ein Babelsberger Architekt hat es erworben und bereits mit der Sanierung der Bestandsgebäude begonnen. Dort entstehen vier Wohnungen, zwei davon mit Belegungsbindung für Alleinerziehende, die Nettokaltmiete soll fünf Euro pro Quadratmeter betragen.

Noch günstiger – 4,80 Euro – ist sie im Mietshaus Mühlenstraße 2a. Dieses Gebäude hat das Stadtkontor in Eigenregie saniert, im Mai soll es fertig sein. Die sechs Wohnungen sollen an Sanierungsbetroffene vermietet werden.

Im Juni wird auch das 250 Jahre alte Weberhaus in der Mühlenstraße 2 fertig saniert sein. Bekanntlich zieht dort eine Kinderbetreuung ein. Drei Tagespflegestellen für insgesamt 15 Krippenkinder zwischen null und drei Jahren sind geplant. Das Land hat die Sanierung des Hauses mit 310 000 Euro gefördert, 44 500 Euro kamen von der Stadt.

Auch bei einem anderen Stadtkontor-Projekt geht es voran: Für das Baugemeinschaftsvorhaben Prager Straße soll Ende März Baustart sein, wie der Stadtkontor-Projektverantwortliche Christian Knoch den PNN sagte. Wie berichtet sind im Areal zwischen Garten- und Prager Straße zwölf Doppelhaushälften geplant, fünf davon seien bereits verkauft, ein weiteres reserviert, so Knoch. Fänden sich in nächster Zeit weitere Käufer könnte alles in einem Rutsch gebaut werden.

Die Häuser sind etwas kleiner als die an der Mühlenstraße: 124 Quadratmeter Wohnfläche, verteilt auf zwei Geschosse. Dafür ist auch der Preis günstiger: Knapp 300 000 Euro kostet ein Haus nebst 278 Quadratmeter großem Grundstück.

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