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Grenze am Jungfernsee. Bis 1989 verlief der Todesstreifen am See.

© Berliner Mauerarchiv

Kulturamt überarbeitet Entwurf für Jungfernsee: Gedenken an Grenzanlagen

Nauener Vorstadt - Die Stadt will die Irritationen um ein Konzept zur Erinnerung an die ehemaligen Grenzanlagen am Jungfernsee beenden. Das Kulturamt ist damit befasst, einen Konzeptentwurf von dem mit mehreren Fachleuten besetzten Verein „Erinnerungsorte Potsdamer Grenze“ zu überarbeiten, bestätigte Stadtsprecherin Christine Homann den PNN auf Anfrage.

Nauener Vorstadt - Die Stadt will die Irritationen um ein Konzept zur Erinnerung an die ehemaligen Grenzanlagen am Jungfernsee beenden. Das Kulturamt ist damit befasst, einen Konzeptentwurf von dem mit mehreren Fachleuten besetzten Verein „Erinnerungsorte Potsdamer Grenze“ zu überarbeiten, bestätigte Stadtsprecherin Christine Homann den PNN auf Anfrage. Das zuvor zuständige Grünflächenamt ist damit nicht mehr im Boot. Ebenso ist der viel kritisierte Vorschlag vom Tisch, für die Überarbeitung des kostenlos zur Verfügung gestellten Konzepts einen externen und kostenpflichtigen Experten zu beauftragen (PNN berichteten).

Die Initiative – zu den Mitgliedern gehören unter anderem die Landesaufarbeitungsbeauftragte Ulrike Poppe, Jürgen Reiche, der Ausstellungsdirektor des Hauses der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland in Bonn, sowie Frank Bösch, der Direktor des Zentrums für Zeithistorische Forschung (ZZF) – will auf dem Gelände des früheren Wasserwerks an der Bertinistraße einen Aussichtspunkt mit Blick über die früheren Grenzanlagen am Jungfernsee einrichten, ebenso einen Informationspfad entlang des Jungfernsees vom Bertini-Turm bis zur Glienicker Brücke. Das Vorhaben ist von den Stadtverordneten bereits abgesegnet.

Allerdings hatte es zunächst Ärger gegeben. Wie die Initiative dem Ordnungsausschuss mitteilte, habe sich speziell das zunächst befasste Grünflächenamt wenig kooperativ gezeigt. So habe die Behörde das frühere Wasserwerk nicht mit in das Konzept aufnehmen wollen und auch das eigene Abrissbegehren für die sogenannte Dieselhalle an der Bertinistraße als „lediglich ausgesetzt“ angesehen. Auch die Idee des externen Experten sei aus dem Amt gewesen. Alle drei Punkte hätten sich dann in einem Protokoll eines Treffens Anfang Januar wiedergefunden – ohne die ablehnende Position des Vereins, wie es in dem Schreiben heißt. Ein Widerspruch gegen dieses Vorgehen sei erfolglos geblieben, wie Vereinssprecher Jan Fiebelkorn-Drasen in dem Schreiben deutlich macht: „Wir halten das Vorgehen des Grünflächenamtes für völlig unverständlich.“ Die Vorwürfe wies Homann für das Grünflächenamt zurück. Sie sagte auch, gerade das frühere Wasserwerk müsse gesondert betrachtet werden, da dort unter anderem Fledermäuse leben. Für das Konzept befinde sich nun das Kulturamt in weiterer Abstimmung mit dem Verein. „Dabei werden der Erhalt und die historische Bedeutung authentischer Bauwerke in diesem Areal im Besonderen beachtet.“

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