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Kommunalwahl in Potsdam: Freiwillige dringend gesucht

Für die Kommunalwahl am 25. Mai werden so viele Wahlhelfer wie seit Jahren nicht mehr benötigt. Die Stadt wirbt deshalb auf allen Kanälen.

Von Katharina Wiechers

So viele wurden fast noch nie gebraucht: Die Stadt sucht für die Kommunalwahl am 25. Mai insgesamt 1100 freiwillige Wahlhelfer, deutlich mehr als bei der Wahl der Stadtverordneten vor fünfeinhalb Jahren. Hintergrund ist das rasante Bevölkerungswachstum der Stadt und die gleichzeit stattfindende Europawahl. 600 Freiwillige haben sich schon bei der Verwaltung gemeldet, 500 werden also noch gebraucht.

Um diese in den kommenden acht Wochen noch zu rekrutieren, nutzt die Stadt zahlreiche Kanäle: So hat die Verwaltung all jene persönlich angeschrieben, die bei der letzten Wahl – der Bundestagswahl 2013 – mitgeholfen haben, wie Stadtsprecherin Christine Weber auf PNN-Anfrage sagte. Außerdem wurden die Potsdamer Parteien, die Ministerien sowie die Hochschulen in der Stadt angeschrieben. In die sogenannten Neubürgertüten für frisch zugezogene Potsdamer wird ein Flyer gelegt, außerdem wurden schon bei der Bundestagswahl im September 2013 entsprechende Zettel ausgelegt. Ebenso für das freiwillige Engagement geworben wird auf der Homepage der Stadt, genauso wie auf den Wahlbenachrichtigungskarten, die den Bürgern einige Wochen vor der Wahl zugestellt werden.

Und die Stadt beweist bei der Suche nach Freiwilligen auch Kreativität: So wird seit einigen Tagen auf den digitalen Anzeigentafeln etwa an der Nuthestraße auf die Wahl und die benötigten Helfer aufmerksam gemacht. Außerdem ist auf jedem Brief, der derzeit die Verwaltung verlässt, ein entsprechender Stempel, wie Weber sagte.

Außer einer spannenden Erfahrung und einem Einblick in das Wahlgeschehen hat die Stadt den Wahlhelfern allerdings nicht viel zu bieten: 30 Euro bekommen sie für einen ganzen Tag in den Urnenwahllokalen als sogenanntes Erfrischungsgeld, sogar nur 15 Euro sind es in den Briefwahllokalen. Unwesentlich mehr bekommen die jeweiligen Wahlvorsteher in Urnenwahllokalen mit 35 Euro.

Ein solcher Wahlvorsteher soll dafür sorgen, dass alles ordnungsgemäß abläuft und muss am Ende des Tages auch die Auszählung der abgegebenen Stimmen überwachen. Für jeden der 120 Potsdamer Wahlbezirke werden ein Wahlvorsteher, ein Stellvertreter, ein Schriftführer und zwei bis fünf Beisitzer benötigt – hinzu kommen noch die 38 Briefwahlvorsteher. Im Vergleich zur Kommunalwahl 2008 gibt es in Potsdam dieses Mal sechs statt fünf Wahlkreise, 120 statt 114 Wahlbezirke und 24 statt 20 Briefwahlbezirke. Das liegt daran, dass damals noch 10 000 Menschen weniger in Potsdam lebten und dass dieses Mal gleichzeigig die Europawahl stattfindet. Wahlberechtigt waren damals 129 000 Potsdamer, am 25. Mai sind es 132 000.

Mehr Wähler bedeutet auch mehr benötigte Wahlhelfer. 880 waren es bei der Wahl 2008, also gut 200 weniger als jetzt. Ein neuer Rekord wird dieses Jahr aber trotzdem nicht aufgestellt. Denn 1998 brauchte die Stadt 1200 Wahlhelfer, also noch einmal 100 mehr als dieses Jahr. Und das, obwohl die Bevölkerungszahl mit 128 000 Einwohnern damals noch um gut 30 000 niedriger lag als heute. Doch der 27. September 1998 war für die Stadt Potsdam ein regelrechter Superwahltag: Zum einen wurde damals ein neuer Bundestag gewählt, nach 16 Jahren sollte es das Ende der Ära von Kanzler Helmut Kohl (CDU) werden. Außerdem fanden – wie jetzt – Kommunalwahlen und gleichzeitig noch Oberbürgermeisterwahlen statt.

Bei der diesjährigen Kommunalwahl bewerben sich 534 Kandidaten um die 56 Sitze der Stadtverordnetenversammlung – 2008 waren es 498 Kandidaten. 124 Kandidaten bewerben sich außerdem um die insgesamt 51 Sitze in den Ortsbeiräten von Eiche, Fahrland, Golm, Groß Glienicke, Grube, Marquardt, Neu Fahrland, Satzkorn und Uetz-Paaren. Wer am Wahltag helfen möchte, kann sich im Internet online eintragen oder sich im Wahlbüro der Stadt unter Tel.: (0331) 289  12 39 melden. Sorge, dass sich nicht genügend Potsdamer melden, hat die Stadt noch nicht. Bislang habe es immer geklappt, sagte Weber. Und wenn dies einmal nicht so sein sollte, gibt es eine Notlösung: Dann können Mitarbeiter der Stadtverwaltung als Wahlhelfer verpflichtet werden. Katharina Wiechers

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