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Kommentar zur Kitadiskussion: Kompliment

Die Stadt hat bei den Kita-Gebühren über Jahre hinweg die Familien zu hoch belastet und damit den eigenen Haushalt geschont. PNN-Redakteur Henri Kramer lobt dabei den Kita-Elternbeirat, der Druck auf die Politik ausübte – mit einer Einschränkung.

Potsdam - An dieser Stelle muss zunächst ein Kompliment stehen – und zwar für den Kita-Elternbeirat. Die Elternvertreter dieses Gremiums haben beispielhaft gezeigt, dass sich bürgerliches Engagement gegen Missstände lohnen kann. Schon vor eineinhalb Jahren übten sie genügend Druck auf die Stadtpolitik aus, so dass Potsdam freiwillig 4,5 Millionen Euro pro Jahr für bessere Kita-Qualität zahlt. Und in der Folge konnten die Elternvertreter durch ihre Akteneinsicht und akribische Recherche zeigen, dass die Stadt bei den Kita-Gebühren über Jahre hinweg die Familien zu hoch belastet und damit den eigenen Haushalt geschont hat. Dieser Skandal wird nun mit den günstigeren Kita-Gebühren ein stückweit geheilt.

Doch nun muss es auch um die Rückzahlung zu viel gezahlter Beiträge gehen: Die neue Gebührentabelle kann dafür eine gute Grundlage sein – denn damit könnte man eigentlich relativ einfach berechnen, was die Stadt zu viel kassiert hat. Dem werden sich auch finanzbewusste Stadtpolitiker kurz vor wichtigen Wahlen nicht verweigern können. Zugleich sollten aber auch die Elternvertreter nicht auf ihren Maximal-Forderungen beharren, etwa zur Frage ob die Stadt zusätzlich noch die Immobilienkosten bei den Kitas schultern soll – eine wachsende Kommune in finanzieller Schieflage kann auch niemand wollen.

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