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Kommentar zum Krampnitz-Konzept: Alte Fehler?

PNN-Redakteur Henri Kramer über die Planungen der Stadt für das neue Viertel Krampnitz.

Die Entwicklung von Krampnitz zum neuen grünen Vorzeigeviertel kann exemplarisch sein. Getreu dem Motto: Angesichts des Wachstums der Erdbevölkerung wird man über Autos und manch andere Bequemlichkeiten neu nachdenken müssen, wenn nicht unsere Kinder für unser Verhalten irgendwann einen bitteren Preis bezahlen sollen.

Leicht ist das nicht, das zeigt auch schon jetzt die Debatte um Krampnitz und zum Beispiel zu wenige Parkplätze, wie Kritiker meinen. Doch genau solche städtischen Vorgaben sind nötig, um tatsächlich ein ökologisches Viertel zu schaffen, welches die Verkehrsprobleme in Potsdam nicht noch verschlimmert.

Gute Anbindung ist unbedingt notwendig

Dazu gehört aber auch, dass die neuen Anwohner von Anfang an attraktive Alternativen zum Auto angeboten bekommen müssen. Da reicht der Verweis auf eine Tram, die vielleicht einmal in fünf Jahren fährt, längst nicht aus – gerade für die Übergangs- und Bauzeit muss die Stadt ernsthafte Konzepte entwickeln. Kostenlose E-Bikes oder Busrabatte für jeden, der ohne Auto kommt – Möglichkeiten gäbe es genügend. Doch solche Vorschläge sind bislang leider Mangelware. Und wenn die Stadtplaner jetzt selbst erklären, möglicherweise müsse zu Beginn des Zuzugs nach Krampnitz noch keine Schule vor Ort geöffnet haben, dann merkt man, dass man im Potsdamer Rathaus entgegen aller Beteuerungen auf dem schlechten Weg ist, alte Fehler bei der vorschnellen Entwicklung von Stadtvierteln zu wiederholen – mit allem Ärger, den Engpässe bei der Infrastruktur für die neuen Anwohner bedeuten. Hier muss die Stadtpolitik dringend eingreifen und Fehlentwicklungen vermeiden.

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