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Eine Straßenbahn in Potsdam (Symbolbild).

© Ottmar Winter

Kommentar zu den Potsdamer Verkehrsbetrieben: Verheerend

Potsdam rühmt sich mit seiner umweltfreundlichen Verkehrspolitik - doch nun herrscht Personalknappheit beim Verkehrsbetrieb und Tram-Fahrten fallen aus. Da passt irgend etwas nicht zusammen, findet PNN-Redakteur Henri Kramer.

Ein Kommentar von Henri Kramer

Die Stadt Potsdam rühmt sich gern mit ihrer umweltfreundlichen Verkehrspolitik. Gerade erst hat sich auch Baudezernent Bernd Rubelt (parteilos) zur Fortschreibung des Nahverkehrsplans zitieren lassen: „Die Erhöhung des Anteils des öffentlichen Nahverkehrs am Gesamtverkehr bildet neben der Förderung des Radverkehrs eine wesentliche Voraussetzung, um das Ziel einer nachhaltigen und umweltgerechten Verkehrsentwicklung zu erreichen.“ Doch nun das: Der kommunale Verkehrsbetrieb muss wegen Personalknappheit in erheblichem Maße Tramfahrten reduzieren, weil nicht mehr genügend Fahrerstellen besetzt werden können.

Das ist in einer Stadt, deren Spitze die Bürger fast gebetsmühlenartig auffordert, das Auto möglichst stehen zu lassen und auf den öffentlichen Nahverkehr umzusteigen, ein verheerendes Zeichen – zumal eine kurzfristige Lösung nicht in Sicht scheint: Fahrer kann man schließlich nicht backen. Allerdings kann die Stadt als Eigner des ViP schon dafür sorgen, dass die Arbeitsbedingungen für die Mitarbeiter besser werden: Angemessenere Entlohnung und mehr Ruhezeiten heißen hier die Stichworte, um den Beruf des Bus- und Tramfahrers wieder attraktiver zu machen. Solche Verbesserungen werden Geld kosten – doch wer eine umweltfreundliche Stadt ohne Verkehrsinfarkt will, muss dafür eben auch bereit sein, Geld auszugeben.

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Lesen Sie weiter: Die Personalkrise beim Verkehrsbetrieb verärgert die Fahrgäste. Das Rathaus reagiert besorgt - offensichtlich handelt es sich bei den Engpässen um ein langfristiges Problem.

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