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Kommentar über Potsdams Mitte: Unbelastet in den Konflikt

Potsdams neuer Baubeigeorndeter Bernd Rubelt versucht bei Potsdams Streitthemen zwischen Konfliktparteien zu vermitteln. Das ist ein guter Anfang.

Bernd Rubelt hat sich in Potsdam eingelebt. Das ist deutlich zu merken. Der Mann aus Eutin, der seit Mitte Mai einen traditionell schwierigen Posten im Rathaus besetzt, mischt sich jetzt ein. Eher sanft setzt der Baubeigeordnete neue Akzente – jüngst zum Stadtkanal, jetzt zur Potsdamer Mitte. Freilich, es sind keine großen Würfe. Aber der Ton, der stimmt. Rubelt setzt, ganz anders als sein Vorgänger, auf Einigung statt Spaltung.

Er hat offenkundig schnell begriffen, wie sehr Potsdam unter Spannung steht, wenn es um Städtebau und Stadtentwicklung geht – um die stete Frage also, wem diese Stadt gehört, wer hier bestimmt, was gebaut wird und in welcher Gestalt. Menschen sehen, wie Spuren ihres bisherigen Lebens dem Erdboden gleichgemacht werden – und eine Folgegeneration wehrt sich gegen diesen Verlust von Identität. Rubelt ist (noch) in der glücklichen Lage, neu zu sein. Er wird nicht beim Establishment verortet, gehört nicht zu denen, die die vielen, vielen demokratisch legitimierten Entscheidungen zur Mitte getroffen haben.

Er kann versöhnend wirken, da er unbelastet in den Konflikt geht. Das kann Potsdam gut tun. Es kann Vertrauen wiederherstellen, das manche vielleicht verloren haben. Und er kann vielleicht tatsächlich neue Wege für eine Mitte für alle beschreiten.

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Bericht: Die Stadtentwicklung in Potsdam ist ein Drahtseilakt zwischen DDR und Barock, zwischen sozialem Anspruch und Gestaltung. Aber Potsdams Baubeigeordneter will die verhärteten Fronten aufbrechen

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